Droht Scheuerfelder Dorfweihnacht das Aus?
Autor: Simone Bastian, Edwin Meißinger
Scheuerfeld, Mittwoch, 16. Sept. 2015
Der Traditionsveranstaltung, die nur alle zwei Jahre stattfindet, fehlt ein verantwortlicher Leiter: Elfi Strobel, Vorsitzende des Bürgervereins Scheuerfeld, will's nicht mehr machen. Wenn sich nicht bis Ende September niemand findet, fällt die Gemeinschaftsveranstaltung in diesem Jahr aus.
Die Scheuerfelder Dorfweihnacht gibt es seit etwa 50 Jahren als gemeinsame Veranstaltung der Scheuerfelder Vereine. Früher alljährlich, seit einigen Jahren im zweijährigen Rhythmus. Seit 2000 ist Elfi Strobel an der Organisation maßgeblich beteiligt. Doch nun sucht sie jemanden, der sie ablöst. "Ich kann's nicht mehr machen." Sie sei genug gefordert, sagt die 64-Jährige: Sie betreut häufig ihre kleine Enkeltochter, hat einen Minijob und wirkt als Schöffin. Außerdem ist sie seit 2014 Vorsitzende des Bürgervereins; vorher war sie Zweite Vorsitzende. Schon da habe sie die Dorfweihnacht organisiert, aber "da musste ich mich nicht auch noch um die ganzen Reden kümmern".
Doch es scheint niemand in Sicht zu sein, der ihr den Job als Dorfweihnachts-Organisatorin abnimmt. Auch eine Besprechung mit den Vorsitzenden der übrigen Scheuerfelder Vereine am Montag blieb da ohne Ergebnis. "Ich möchte nicht hinschmeißen, sondern an jemand übergeben", betont Elfi Strobel. Ihre Erfahrungen, ihre Kontakte stelle sie gern zur Verfügung. Allein: Bislang hat sich niemand gefunden.Noch bis Ende September will Elfi Strobel abwarten, ob sich jemand meldet, der bereit ist, die Dorfweihnacht vorzubereiten.
Und wenn nicht? Einen Kraftakt wie vor zwei Jahren schließt Elfi Strobel aus. Die Dorfweihnacht habe schon damals auf der Kippe gestanden, "wenn ich damals nicht mit aller Macht gesagt hätte, wir machen das." Vor allem die Freikirchliche Gemeinde habe sich damals engagiert und ein Krippenspiel einstudiert. Die Scheuerfelder Turnhalle war an jenem 21. Dezember 2013 - wie immer - voll besetzt. Auch jetzt habe die Freikirchliche Gemeinde ihre Unterstützung angeboten - "wenn es denn stattfindet", wie Strobel sagt.
Auch in den anderen Vereinen würden sich Unterstützer finden. Überlegt wurden bei der Zusammenkunft am Montag auch Alternativen zur Dorfweihnacht. Roland Eibl, Präsident des TSV Scheuerfeld, Winfried Wölfert vom Obst und Gartenbauverein, Gerhard Walther vom Bestattungsverein, Pfarrer Hartmut Braune-Bezold von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Scheuerfeld, Hartmut Forkel, Harald Dütsch und Elfi Strobel vom Bürgerverein sowie Edwin Meißinger als Vertreter der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde spielten verschiedene Ideen durch. Aber es blieb nur ein Resümee: "Eine engagierte Leitung für die Scheuerfelder Dorfweihnacht muss her!" Wer die Scheuerfelder Dorfweihnacht bewahren und die Organisation der Veranstaltung übernehmen möchte, melde sich bei Elfi Strobel, Telefon 0 95 61/37 335.
Auch kein Backofenfest
Für Strobel und die anderen Anwesenden war dieser Punkt umso bitterer, als in diesem Jahr auch das Scheuerfelder Backofenfest nicht stattfinden wird. Die Mitglieder Vergnügungsausschuss des Bürgervereins sind ebenfalls beruflich und privat stark eingespannt, und es fehle an Helfern, sagt Elfi Strobel. Etwa 30 würden gebraucht. Der Aufwand sei groß - drei Tage Einsatz, wobei das Fest selbst nur am Samstagnachmittag stattfinde.
"Kerwa" findet statt
Dafür wird der Backofen zur Scheuerfelder Kerwa angeschürt. Der Kirchweihbaum wird am Freitag, 16. Oktober, 16 Uhr, am Elsa-Jucht-Platz aufgestellt. Das wird von der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde organisiert; der Bürgerverein sorgt für die Verpflegung aus dem Backofen. Außerdem organisiert er wieder das Ständele-Spielen in Scheuerfeld am Samstag, 17. Oktober. An mehreren Treffpunkten in Scheuerfeld erklingt dann Musik.Mitarbeit: Edwin Meißinger