SPD, Grüne und Freie Wähler treten gemeinsam auf zwei Listen an.
Von Politikverdrossenheit war bei der Nominierungsveranstaltung von SPD, Freien Wählern und Grünen in Ahorn nichts zu spüren. So präsentierten die drei Parteien, die seit Jahrzehnten nicht nur den Bürgermeister in Ahorn stellen, sondern auch mit einer gemeinsamen Mehrheit im Gemeinderat die Umsetzung zentraler Projekte garantieren, 32 Kandidaten für die anstehende Gemeinderatswahl.
Da die Nachfrage nach einer Mitarbeit so groß war, entschieden sich die Verantwortlichen sich nicht auf 16 Kandidaten zu begrenzen. Bei der anstehenden Kommunalwahl in Ahorn treten sie daher mit einer gemeinsamen Strategie, auf zwei Listen an. SPD und Grüne stellen ebenso eine Liste, wie die Freien Wähler. Auf beiden Listen finden sich auch parteilose Kandidaten.
Die Notwendigkeit, sich stetig zu verändern, erläuterte der Fraktionsführer Hubert Becker (Freie Wähler) laut einer Pressemitteilung bei der Nominierungsveranstaltung im Sportheim in Ahorn. So lebe die Politik von Impulsen aus der Mitte der Dorfgemeinschaft heraus, so Becker. Da alle erfahrenen Gemeinderäte wieder kandidieren, besteht durch die Öffnung auf 32 Kandidaten die Möglichkeit, neue Menschen mit in die Verantwortung zu nehmen, um ihre Heimat selbst zu gestalten.
Vielfalt der Dorfgemeinschaft
Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Ahorn, Matthias Aust, betonte die Notwendigkeit, Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen einzubinden. So spiegelt die Kandidatenliste die tatsächliche Vielfalt der Dorfgemeinschaft und der Berufsgruppen wieder.
Die Kreisvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Gabriele Jahn, freute sich über die vielen jungen Kandidaten und vor allem über die zwölf Frauen, die sich für eine Mitarbeit im Gemeinderat interessieren.
So sei es aus ihrer Sicht in Zeiten der Gleichberechtigung wichtig, bei vielen Themen die weibliche Sichtweise in die Entscheidungsfindung mit einfließen zu lassen. Gleiches gelte, so Jahn, für die Einbeziehung aller Altersgruppen in die Besetzung des Gemeinderates. Der jüngste Kandidat für den Gemeinderat ist 20, der älteste wurde bereits 70.
Martin Finzel (parteilos), der seit zwölf Jahren Bürgermeister der Gemeinde Ahorn ist, lobte die gemeinsame Strategie und freute sich über die hervorragende Auswahl. Das große Interesse an den Themen vor Ort und der Wunsch, selbst mitzugestalten, sei für Finzel das Ergebnis von parteiübergreifender und lösungsorientierter Politik. Denn die Menschen würden nach seiner Meinung vor allem Antworten auf die drängenden Fragen statt politischer Spielereien erwarten.