Diskussion um Max-Brose-Straße geht in Coburger SPD weiter
Autor: Edwin Meißinger
Coburg, Montag, 13. April 2015
Die Coburger SPD-Fraktion habe sich der Diskussion um die Umbenennung der Von-Schultes-Straße in Max-Brose-Straße in Coburg geöffnet, sagt die Fraktionssprecherin. Dafür stimmen wolle sie selbst aber nicht.
Die Vorsitzende der Coburger SPD-Stadtratsfraktion, Bettina Lesch-Lasaridis, scheute sich nicht davor, auf der Hauptversammlung des Stadtverbands Versäumnisse und Fehlverhalten beim Namen zu nennen. Bezüglich der ursprünglichen Entscheidung des Coburger Stadtrats von 2004, dem Unternehmer Max Brose eine Straßenwidmung zu verweigern, betonte sie: "Es steht einer Stadt gut zu Gesicht, in Frieden mit ihren Unternehmern zu leben."
Auch hob Lesch-Lasaridis hervor, dass es Michael Stoschek um den guten Ruf seines Großvaters gehe und nicht in erster Linie um eine Max-Brose-Straße. Der jetzige Beschluss des Coburger Stadtrats, sich für eine derartige Straßenbenennung zu öffnen, sage einfach "Wir wollen Frieden. Das sagt noch nichts über eine Max-Brose-Straße", so Lesch-Lasaridis.
Die SPD-Politikerin unterstrich, dass die Politik zwar auf wirtschaftliche Belange zu achten habe, jedoch sich diesen Belangen nicht einfach unterwerfen sollte. "Ich werde nicht mehr für eine Max-Brose-Straße stimmen", teilte sie der Versammlung mit.
Obwohl in der SPD Fraktion fünf für eine derartige Straßenbenennung und vier dagegen seien, sah sie die politische Debatte innerhalb der SPD als gelungen an. Weiter betonte die Fraktionssprecherin, dass die ganze Diskussion mit Für und Wider bei der SPD geführt werde.
Die Fraktionsvorsitzende verwies in ihrer Rede darauf, dass sie sich "mit Hilfe des Hamburger Programms 2007 erneut auf ihre Werte und politische Wurzeln innerhalb der SPD besonnen habe". Die Schlagwörter Frieden, Freiheit und Solidarität stellte sie auf den Prüfstand.
So sei es auch die Freiheit der SPD gewesen, sich bei der Straßenbenennung so zu entscheiden, auch wenn etliche Kommunalpolitiker sich bei der damaligen Entscheidung nicht komplett wohl gefühlt hätten. Inzwischen sei man besser informiert, und es gelte, erneut abzuwägen.