Dietersdorf gründete eine Kinderfeuerwehr
Autor: Bettina Knauth
Dietersdorf, Freitag, 25. Sept. 2015
In Dietersdorf werden bei den "Florianskäfern" Sechs- bis Zwölfjährige auf den Feuerwehrdienst vorbereitet. Es ist die erste Kinderfeuerwehr der Stadt Seßlach.
           
Start frei für die "Florianskäfer": In Dietersdorf wurde die erste Kinderfeuerwehr der Stadt Seßlach ins Leben gerufen. Wie aufregend und wichtig die Arbeit der Feuerwehrleute sein kann, zeigte ihnen anschließend die Demonstration eines Verkehrsunfalls, bei der von den Seßlacher Jugendfeuerwehren ein brennender Motorroller gelöscht und ein Verletzter aus einem umgestürzten Fahrzeug befreit wurde.
Noch wissen die meisten der Sechs- bis Elfjährigen nicht genau, warum sie zur Feuerwehr möchten. Es sei denn, sie sind familiär "vorbelastet": "Weil mein Papa schon Feuerwehrmann ist", antwortet der siebenjährige Dietersdorfer Raphael Fischer. Bei Henning Erhardt sind nicht nur der Vater, sondern auch Opa und Schwester bereits bei der Wehr aktiv. Kein Wunder, dass der Sechsjährige sich ebenfalls für den Feuerwehrdienst in seinem Heimatort begeistern kann. 
  
  Ein Gewinn für beide Seiten
 
Kommandant Wolfgang Brasch, der die Gründung der "Florianskäfer" vorangetrieben hatte, machte am Samstag deutlich, dass es zwar primär darum geht, der Feuerwehr den dringend benötigten Nachwuchs zu verschaffen. 
Sekundär möchten die Betreuer den Kindern beibringen, wie sie sich sozial verhalten und für andere Verantwortung übernehmen können.Bürgermeister Martin Mittag, der das Projekt als Schirmherr unterstützt, musste selbst aktiv werden und das neue Logo der "Florianskäfer" abmalen. Zuvor hatte der Rathauschef die Initiative der Dietersdorfer als "immens wichtig" für die Stadt bezeichnet. "Wir brauchen immer Unterstützung bei der Feuerwehr, weshalb die Arbeit mit der Jugend das A und O ist", sagte Mittag. Er ist sich sicher: "Das Beispiel wird Schule machen." Zwar hätten die Seßlacher Feuerwehren kein großes Budget, fuhr der Bürgermeister fort, doch machten sie dieses Manko "mit viel Herzblut" wett, wie das regelmäßige sehr gute Abschneiden beim Jugendleistungsmarsch beweise.
Alle sechs bis acht Wochen werden sich die Kinder mit ihren Betreuern Wolfgang, Hildegard sowie Manuel Brasch, Sarah Pachsteffl und Lea Schmaus im ehemaligen Rotkreuz-Raum im Haus der Bäuerin treffen.