Die Weitramsdorfer Lernwerkstatt wird zur unendlichen Geschichte
Autor: Bettina Knauth
Weitramsdorf, Donnerstag, 21. Mai 2015
Lange diskutierten die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung über die mögliche Einrichtung einer Lernwerkstatt an der Hermann-Grosch-Grundschule. Es gibt etliche Probleme und Fragen zu klären.
Wie Rektorin Beate Deuerling darlegte, soll diese in der ehemaligen Galerie oberhalb der Turnhalle eingerichtet werden, um dem Leitbild der Schule folgend schwache Schüler zu fördern und gute Schüler zu fordern.
Seit rund 40 Jahren werde dieser längst abgetrennte Raum als Klassenzimmer genutzt. Unerlaubterweise, wie sich jetzt herausstellte, denn eine Nutzungsänderung wurde nie beantragt. Nun müssten zusätzliche Auflagen wie ein zweiter Rettungsweg und Brandschutzmaßnahmen erfüllt werden. "Auch die Bauverwaltung hat das nicht gewusst", berichtete Bürgermeister Wolfgang Bauersachs (BfB), erst seine Anfrage "habe den Stein ins Rollen gebracht" und zu einer "Kostenmehrung" geführt.
Muss die Lernwerkstatt wirklich barrierefrei sein?
Die Diskussion drehte sich jedoch weniger um die Mehrkosten für die Kommune.
Kein reguläres Klassenzimmer
Es handele sich nicht um einen regulären Klassenraum. Die Ausarbeitung mit den veranschlagten Kosten sei mit dem Landratsamt abgesprochen. Auch der Behindertenbeauftragte habe keine Einwände. "Die Lernwerkstatt ist eine gute Idee", befürwortete auch Christian Gunsenheimer (FW) die Einrichtung, jedoch vermisste er wie weitere Gemeinderäte eine rechtsverbindliche Auskunft und Kostensicherheit. "Müssen wir für eine Barrierefreiheit nachrüsten, dann reichen die 25 000 Euro nicht mal für die Mehrwertsteuer", warnte Gunsenheimer. Ulrich Kräußlich (FW) brachte als Alternative den jetzt vom TSV Weitramsdorf genutzten Raum im Erdgeschoss ins Gespräch und schlug einen Tausch vor. Beate Deuerling hielt den Raum für weniger geeignet und zeigte sich enttäuscht über die "unendliche Geschichte" der Lernwerkstatt. Henning Kupfer, Marco Anderlik (beide CSU) und Andreas Carl (DGN) warnten vor einer übereilten Entscheidung. Eine Kampfabstimmung könne bei negativem Ausgang das Projekt zu Fall bringen. Schließlich vertagte der Gemeinderat die Entscheidung.