Die Vision von einem "Handball-Internat" in Coburg
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Mittwoch, 24. Juli 2013
Hinter Coburgs Drittliga-Handballern liegt eine sportlich enttäuschende Saison. Doch die Zuversicht ist groß, dass in der neuen Saison vieles besser wird.
"Nach einer Konsolidierungsphase ist uns insgesamt ein Schritt nach vorne gelungen. Sportlich hat das leider nicht funktioniert" - so brachte der Vorstandssprecher des HSC 2000 Coburg, Stefan Apfel, im Rückblick das Jahr 2012/2013 auf den Punkt. Oft habe man innerhalb der Vorstandschaft hart diskutiert, aber immer sei ein Kompromiss gelungen, so Apfel bei der Hauptversammlung.
Als Höhepunkt des abgelaufenen Jahres bezeichnete er das Zuschauerinteresse mit durchschnittlich 2300 Besuchern bei den Spielen der 1. Mannschaft und dem Spitzenwert von 3500 Zuschauern in der ausverkauften Halle im Derby gegen Rimpar. "Wir dürfen uns aber nicht ausruhen. Basketballer und Volleyballer drängen in unserer Sportstadt Coburg nach."
Das Verfehlen des Saisonzieles für die 1. Mannschaft machte Apfel daran fest, dass eine Hierarchie gefehlt habe und die Entwicklung der jungen Spieler stagnierte.
Michael Häfner, Vorstand sportliche Leitung, ging in seinem Bericht auf die zu Zweitliga-Zeiten vernachlässigte Schüler- und Jugendarbeit ein. "Wir müssen hier immer noch Baustellen abarbeiten, aber das geschieht nach einem afrikanischen Sprichwort: "Auch wenn an einem Grashalm gezogen wird, wächst er nicht schneller."
Diskussionen zu den Berichten der einzelnen Bereiche gab es keine, die kommende Saison wird mit einem Etat von 230 000 Euro geplant - ohne den Spielbetrieb der 1. Mannschaft, der in der HSC-GmbH abgewickelt wird.
Der Verein will zukünftig verstärkt die Förderung der Eigengewächse forcieren, um Spieler aus dem eigenen Jugendbereich in die 1. Mannschaft überzuführen. Hierzu müssten Schule, Studium, Ausbildung und Handball unter einen Hut gebracht werden. Eine interne Talentschule oder sogar ein Handball-Internat ist eine Vision für die kommenden Jahre. Apfel abschließend: "In unserem 313 Mitglieder zählenden Verein mit 54 Prozent Jugendanteil ist das Schiff auf Kurs, aber wir haben auf jeden Fall noch Luft nach oben."