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Die traurige Seite der Liebe begeistert das Coburger Publikum


Autor: Jochen Berger

Coburg, Samstag, 19. November 2016

So bereiten die Mundharmonika-Virtuosin Beate Kossowska und der Gitarrist Eberhard Klunker dem Coburger Publikum einen außergewöhnlichen Konzertabend.
Beata Kossowska und Eberhard Klunker gastierten bei "Leise am Markt" in Coburg. Foto: Jochen Berger


Am liebsten singt Beata Kossowska von der Liebe. Und wenn die polnische Bluesmusikerin von der Liebe singt, ist der Abschied nicht weit. Denn Liebe und wolkenloses Glück reimen sich im Blues einfach nicht so recht zusammen.


Nachdenkliche Songs



Wer den Blues wirklich liebt, muss ein unheilbares Faible für die traurigen Seiten der Liebe haben. Gescheiterte Beziehungen, Abschied, enttäuschte Hoffnungen - davon lässt sich wunderschön traurig, nachdenklich, melancholisch singen, wie Beata Kossowska mit ihrer Band bei ihrem Coburg-Gastspiel auf der kleinen Bühne von "Leise am Markt" beweist.


Apropos Band: Die Band ist an diesem Abend unfreiwillig geschrumpft. Ohne die kurzfristig erkrankte Kontrabassistin Judith Rummel gibt der Gitarrist Eberhard Klunker die einköpfige Begleitband.


Ausdrucksstarke Sängerin

Doch auch in dieser schlanken Duo-Besetzung wird der Abend abwechslungsreich genug. Denn Beata Kossowska ist nicht nur eine faszinierend virtuose Mundharmonika-Spielerin ("The First Lady of Blues Harp"), sondern auch eine ungemein ausdrucksstarke Sängerin, bisweilen auch im Duett mit Eberhard Klunker, sowie eine versierte Gitarristin.


Bei ihrem Coburg-Auftritt haben Kossowska und Klunker bevorzugt Eigen-Kompositionen im Gepäck, mit denen sie eine ganz eigene Blues-Handschrift beweisen. Stilistisch verarbeiten sie dabei auch diverse Einflüsse von Soul und Funk bis Jazz.


Im Zusammenspiel demonstrieren Beata Kossowska und Eberhard Klunker sensibles Einfühlungsvermögen und Reaktionsschnelligkeit. Auch klangfarblich ist ihr überaus lebendiges Musizieren immer wieder bestens aufeinander abgestimmt.


Drei Zugaben als Dank


Für den begeistert ausdauernden Beifall bedankt sich das Duo noch mit drei Zugaben - von Ronan Keatings "Destination" über den Beatles-Hit "All my Loving" bis hin zu "Wild Thing" von Jimi Hendrix.