Die restaurierte Brunnenanlage ist der Mittelpunkt von Weickenbach
Autor: Klaus Oelzner
Weickenbach, Freitag, 08. Juli 2016
Die Gemeinde Sonnefeld hat in ihrem kleinsten Ortsteil einen lange gehegten Wunsch erfüllt. Der Dorfbrunnen wurde restauriert.
Die Gemeinde Sonnefeld hat in ihrem kleinsten Ortsteil einen lange gehegten Wunsch der rund 40 Einwohner erfüllt. Der Dorfbrunnen wurde neu gestaltet. "In Bezug auf die Einwohnerzahl kam uns die Maßnahme ebenso teuer wie die sanierte Domäne in der Stammgemeinde", scherzte Bürgermeister Michael Keilich (CSU) bei der Übergabe der gelungenen Anlage, die im Rahmen eines von der Dorfgemeinschaft organisierten Festes stattfand. Entstanden ist in Verbindung mit Kinderspielplatz und Ruhebank ein Schmuckstück im Ort.
Die Tradition der Anlage reicht bis in das Jahr 1886 zurück, als der Oberwasunger Brunnenbaumeister Bauer den Brunnenschacht im 200 Meter oberhalb liegenden "Ehrlich-Wald" fasste. "Weickenbach ist von jeher ein wasserreiches Dorf", stellte Ortssprecher Helmut Fischer bei dem Festakt fest. Darauf deute auch die bis 1227 zurückreichende erste urkundliche Erwähnung als Weichenbach und Weidenbach hin.
Eisenreiches Wasser
Das Wasser wurde wegen seines hohen Eisengehaltes nicht nur zur Versorgung der Bevölkerung, sondern am Häfnersrangen in Richtung Zedersdorf und im Ort auch als Viehtränke genutzt. Noch heute hat der zum Weischauer Fachingsumzug kreierte Slogan Gültigkeit: "Saustark ist unser Weickenbach - mehr Schweine als Einwohner unter jedem Dach". Der ursprüngliche Eisentrog wurde im Laufe der Jahre ein Holz-, dann ein Sandstein- und aktuell ein Granittrog.
1965 (diese Jahreszahl ist auch in der Steinmauer verewigt) schnitzte Gerhard Gundermann im Auftrag des Jagdpächters Heinrich Streng einen Eichenstamm zu einem Brunnentrog; später kümmerte sich Bruno Roßmann ebenfalls in Handarbeit um eine Erneuerung. "Selbst bei Straßenbauarbeiten und im Zuge der Flurbereinigung blieb er an seinem angestammten Platz", sagte der Ortsteilsprecher. Der jetzt beendeten Neugestaltung haben sich in den vergangenen Wochen der kommunale Bauhof mit Reiner Kestel, Christian Schieber und Bauamtsleiter Stefan Dümmlein angenommen. Zusätzlich wurde der Platz gepflastert und eine Straßenleuchte wurde installiert. Durch beachtliche Eigenleistung und Nutzung technischer Möglichkeiten für einen unterirdischen Wasserspeicher blieben die vom Gemeinderat genehmigten Kosten unter der veranschlagten Summe. Es war nicht nur eine Schönheitsreparatur. Denn der Sandstein hatte unter ständiger Was-sereinwirkung zu bröckeln begonnen - ein Totalschaden. Jetzt ist der Brunnen wieder ein Schmuckstück, sicherlich ein langlebiges. Wie schön es ist, sich hier aufzuhalten, zeigte sich beim Dorffest anlässlich der Einweihung des Brunnens. Freiwillige Helfer sorgten mit duftenden Bratwürsten und erfrischenden Getränken fürs Wohl ihrer Gäste. Die musikalische Umrahmung hatten die Wellmersdorfer Jagdhornbläser unter Leitung von Heinrich Pothorny jr.