Die Raststätte bei Drossenhausen ist ein notwendiges Bauprojekt
Autor: Gabi Arnold
Meeder, Dienstag, 06. Februar 2018
Die Autobahndirektion stellte dem Gemeinderat Meeder die Pläne für die Tankstelle und Raststätte in der Nähe des Ortsteils Drossenhausen vor.
Der Neubau einer Tank- und Raststelle "Lange Berge" in der Nähe des Gemeindeteiles Drossenhausen wird nun konkret: Berthold Hübner und Thomas Legominski von der Autobahndirektion Nordbayern stellten dem Gemeinderat am Montagabend die Pläne vor. Demzufolge könnte noch in diesem Jahr das Planungsfeststellungsverfahren zum Neubau eingeleitet werden. Dieses Verfahren wird laut Hübner mindestens ein Jahr dauern. Einen Termin für den Baubeginn konnten die Vertreter der Autobahndirektion deshalb noch nicht nennen.
14 Hektar an Fläche wird der Neubau der Tankstelle und Raststätte bei Drossenhausen einnehmen. Wie Hübner ausführte, handelt sich bei der "Raststätte Lange Berge" um ein Unikat. An der Westseite der Autobahn 73 ist lediglich eine Park- und WC-Anlage mit 16 Lkw-Parkplätzen geplant. Über eine Brücke gelangt man zur Ostseite, wo sich die Raststätte und die Tankstelle befinden. Dort sind unter anderem 48 Stellplätze für Lkws, Busse und Caravans vorgesehen.
Hübner: Dringend geboten
Wie Hübner ausführte, wurde das Vorhaben im Jahr 2009 in das Netzkonzept des Bundes aufgenommen und in der Folge ein Wettbewerb in Zusammenarbeit mit der Verkehrspolizei und den Landschaftsplanern durchgeführt. Nach einer Vorgabe des Bundes, so Hübner, sollen Fahrer entlang von Autobahnen alle 50 bis 60 Kilometer eine Raststätte mit Bewirtschaftung vorfinden. Auf der A 73 von Coburg über Bamberg nach Nürnberg sei aber auf einer Strecke von 173 Kilometern keine Bewirtschaftung vorhanden. "Der Bau der Tank- und Raststätte ,Lange Berge‘ ist deshalb dringend geboten", so Hübner.Raststätten sollen laut Hübner der Grundversorgung aller Verkehrsteilnehmer dienen, vor allem aber auch den Güterverkehr entlasten. Mit dem Neubau soll somit auch die Situation der Lkw-Fahrer verbessert werden, indem die Fahrer die Möglichkeit zur Rast haben. Eingehend wurden laut Hübner auch für den Naturschutz relevante Aspekte geprüft. In dem Bereich kämen Feldbrüter wie die Feldlerche und Heckenbrüter wie die Goldammer sowie Fledermäuse vor. Aber: "Aus Sicht des Naturschutzes gibt es keine Gesichtspunkte, die gegen die Anlage sprechen," betonte Hübner. Auch sei der Abstand zu den nächsten Wohnhäusern sehr groß, so dass die Anwohner nicht Lärm rechnen müssten, der Grenzwerte übersteige.
Bewirtung auf nur einer Seite ist wirtschaftlicher
Die Kosten schätzten die Vertreter der Autobahndirektion auf rund 20 Millionen Euro, wobei etwa drei Millionen Euro für die Tankstelle und Raststätte vorgesehen seien. Diese soll nach Fertigstellung von einer Gesellschaft betrieben werden. Die Bewirtung auf nur einer Seite und die Verbindung der Autobahnseiten über die Brücke seien ein wirtschaftlicher Aspekt, der sich nach dem Verkehrsaufkommen richte, sagte Hübner auf Nachfrage. "Für den Kommisseur muss es sich natürlich wirtschaftlich tragen." Die Zu- und Abfahrt der Baustellenfahrzeuge soll vordringlich über die Autobahn erfolgen, räumte Hübner Bedenken aus, wonach die gemeindlichen Straßen durch den Bauverkehr belastet werden könnten.
Die nächste Tankstelle und Raststätte "Regnitztal" soll circa 80 Kilometer weiter realisiert werden. Reine Park- und WC-Anlagen gibt es an der Autobahn etwa alle 20 Kilometer.