Die Prothesen-Experten aus Neustadt bei Coburg
Autor: Oliver Schmidt
Neustadt bei Coburg, Donnerstag, 21. November 2019
Obwohl es kein zertifiziertes Endoprothesenzentrum ist, sieht sich das Regiomed-Klinikum in Neustadt bei Coburg gut aufgestellt für die Implantation künstlicher Gelenke. Oberarzt Robert Hammer erklärt im Interview, warum dieses Spezialgebiet eine große Zukunft hat
Das Neustadter Krankenhaus ist klein und wird deshalb immer mal wiederzur Disposition gestellt. Doch mit der Implantation künstlicher Knie- und Hüftgelenke (Endoprothesen) scheint man jetzt eine gute Nische gefunden zu haben. Oberarzt Dr. Robert Hammer gibt Einblicke in dieses Spezialgebiet - und er erklärt, warum künftig wohl immer mehr Menschen eine solche Operation benötigen werden.
Coburger Tageblatt: Das Regiomed-Klinikum Neustadt ist zwar bekannt für die Implantation künstlicher Knie- und Hüftgelenke, allerdings ist es kein zertifiziertes Endoprothesenzentrum. Müssen Betroffene deshalb mit einer schlechteren Qualität rechnen, wenn sie sich dort behandeln lassen?
Dr. Robert Hammer: Das Klinikum Neustadt hat sich in den letzten Jahren immer mehr auf die Implantation von künstlichen Hüft- und Kniegelenken spezialisiert. Im Prinzip erfüllen wir auch alle wesentlichen Voraussetzungen für ein Endoprothesenzentrum (EPZ). Da wir ein recht kleines Krankenhaus sind, können wir aber nicht alle logistischen Voraussetzungen für ein EPZ erfüllen, die zum Beispiel für große Wechseloperationen nötig sind. Stehen solche Operationen an, stehen wir den Patienten beratend zur Seite und verweisen zu unseren Kollegen an ein entsprechendes Zentrum, wie zum Beispiel unser Regiomed-Klinikum Lichtenfels. Unser Fokus liegt auf dem qualitativ hochwertigen primären Einbau von künstlichen Gelenken. Die Größe des Hauses bietet dabei viele Vorteile: Kurze Wege, einfache Kommunikation und OP-Säle, die praktisch ausschließlich für aseptische, also saubere, Operationen genutzt werden können.Es ist häufig der Rat zu hören, dass man sich Endoprothesen nur noch roboterunterstützt implantieren lassen sollte. Sehen Sie das auch so, und welche Methoden kommen konkret bei ihnen zum Einsatz?
Wie viele Endoprothesen wurden in diesem Jahr bereits am Klinikum Neustadt implantiert und woran liegt es, dass ganz allgemein die Tendenz steigend ist?