Die "Oldies" der Landkreis-Feuerwehren
Autor: Lothar Weidner
Fischbach, Mittwoch, 08. Mai 2013
Michael Scholz hat ermittelt, dass es im Froschgrund schon vor 175 Jahren ein funktionierendes System bei der Bekämpfung von Bränden gab. Heute wird diese runde Zahl mit einem Fest in Fischbach gefeiert.
Sie sind wohl mit die ältesten Feuerwehren des Landkreises Coburg: Die beiden Löschgruppen der Feuerwehr Froschgrund aus Fischbach und Schönstädt. Michael Scholz, Bücherei-Leiter in Rödental und engagierter Historienforscher, entdeckte Unterlagen, die beweisen: "Es existiert schon mindestens 175 Jahre ein Feuerwehrwesen in den beiden Froschgrundortschaften Fischbach und Schönstädt."
Diese Feststellung war natürlich Grund genug für Bernd Eichhorn (Vorsitzender und Löschgruppenführer der Feuerwehr Froschgrund) wieder eine Jubiläumsfeier auf die Beine zu stellen. Erfahrung hat Eichhorn ja - schließlich war er im vergangenen Jahr an entscheidender Stelle bei der 850-Jahr-Feier im Froschgrund mit engagiert. Das "Herzoglich Sachsen-Coburgische Regierungs- und Intelligenzblatt" vom 27.
In diese waren die Feuerlösch- und Rettungsmannschaften des Bezirks eingeteilt. Die vierte "Concurrenz" bestand aus den Orten Schönstädt, Fischbach, Waltersdorf, Lauterburg, Taimbach, Mittelberg und Gereuth. Aufgelistet sind an dieser Stelle alle Mitglieder der Feuerwehr Fischbach mit ihren Tätigkeiten im Brandfall. In Fischbach befanden sich auch eine Tragspritze, gemeinschaftlich mit den übrigen "Concurrenzorten" genutzt, sowie für sich ein Feuerhaken und eine Leiter.
Ein Mann, eine Aufgabe
Die Zuordnungen zur Spritze: Nicol Engel und Peter Gleichmann. Zu Feuerhaken und Leiter: Johann Nicolaus Engel, Georg Friedrich Schramm, Friedrich Götz. - Zur Aufsicht über das Wasserzubringen: Johann Georg Meier. - Zur Rettung von Menschen und Effecten: Johann Peter Gleichmann. - Zur Bewahrung geborgener Effecte: Johann Nicolaus Bätz. Als Feuerboten und Wächter kamen außerdem zum Einsatz: Paul Wöhner, Jacob Müller, Georg Schnetter, Paul Bräutigam, Johann Nicol Managottera und Nicol Wohlleben. Diese 14 Männer können als erste Feuerwehr in Fischbach angesehen werden.
"Schon damals waren die Gemeinden die Kostenaufwandsträger für die Feuerwehren", weiß Michael Scholz. Das war damals nicht so einfach, wie aus einem Schreiben aus dem Jahr 1873 der Gemeinde an das herzogliche Landratsamt in Coburg zur Anschaffung einer sogenannten Buttenspritze (Originaltext) hervor geht.
Dort steht: "Da nun die hiesige Gemeinde Mittelberg eine solche besitzt, welche in unserem Ort auch ausreichend ist, einmal wegen bedeutenden Wasserstand, und die beiden Orte nur 20 Minuten voneinander entfernt liegen, wo die Spritze eiligst beigeschafft werden kann, wenn etwa ein Brand entstehen sollte, welches jedoch in unserem Dorf noch nicht vorgekommen ist, auch stehen meist die Gebäude weit voneinander entfernt, daher kein großer Brand entstehen kann.
Sollten die erwähnten Gründe bei Hohem Herzoglichen Landratsamt nicht berücksichtigt werden, so bittet der unterzeichnete Ortsvorstand die Anschaffung dieser Spritze für jetzt noch zu verschieben zu wollen, bis die wichtigsten Wegbauten vollendet, welche uns sehr viel Kosten bereiten".
1972 wurde vom Gemeinderat Froschgrund, der Bau eines Feuerwehrgerätehauses für Fischbach beschlossen. Dessen Bau zog sich bis 1976 hin und erfolgte unter kräftiger Eigenleistung der Aktiven aus dem Froschgrund.
Heute wird gefeiert
Feuerwehr-Jubiläum Auf dem Festplatz in Fischbach wird am heutigen Donnerstag des Jubiläums gedacht. Beginn ist um 9.30 Uhr mit einem Festgottesdienst. Danach folgt der Bieranstich durch Pfarrer Arnold Kroll. Um 13 Uhr wird am Gedenkstein unterhalb des Feuerwehrhauses ein Festbaum aufgestellt.