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Die "MS America" sticht von Coburg aus in See


Autor: Jochen Berger

Coburg, Mittwoch, 07. Dezember 2016

So bereitet die Crew des Landestheaters Coburg die Premiere von Cole Porters Musical "Anything Goes" vor.
"Anything Goes": Carolin Soyka als Reno Sweeney. Cole Porters Musical feiert am 17. Dezember Premiere am Landestheater Coburg.Proben-Foto: Jochen Berger


Noch liegt die "MS America" fest vertäut im Hafen von Coburg. Doch in gut einer Woche wird der Transatlantik-Liner zur Premieren-Fahrt auslaufen. Denn die "MS America" liefert die Kulisse für Cole Porters Musical "Anything Goes", das ab 17. Dezember am Landestheater als Neuinszenierung zu sehen sein wird.
An Bord des Ozean-Riesens tummelt sich eine illustre Schar an Passagieren samt Besatzung. Eine Witwe in Geldnöten, die ihre Tochter zwecks Sanierung der eigenen Finanzen in den Hafen der Ehe einlaufen sehen will, gehört ebenso dazu wie ein blinder Passagier, der partout verhindern will, dass diese Tochter in falsche Hände gerät.


Turbulente Geschichte

Dramaturgisch setzte der Komponist Cole Porter als sein eigener Song-Texter auf das bewährte Muster einer Dreiecksgeschichte - gehüllt in anspielungsreiches Zeitkolorit der 1930er Jahre zwischen gerade überstandener Weltwirtschaftskrise und noch nicht zu erahnendem Zweiten Weltkrieg. Porters "Anything Goes", 1934 in New York uraufgeführt, bietet eine "sehr, sehr turbulente, verwickelte Geschichte", wie Dramaturgin Carola von Gradulewski beim Probenbesuch verrät: "Mit viel Wortwitz und Slapstick und mit sehr pointierten Charakteren."


Musical-Experte dirigiert

Große Musical-Produktionen sind für eine Bühne von der Größe des Landestheaters in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Die Dramaturgin beschreibt "Anything Goes" als "Musical-Komödie, die ganz viele Kräfte des Hauses bündelt, bei der Schauspiel, Ballett und Musiktheater zusammen arbeiten."


Eineinhalb Wochen vor der Premiere erleben die Probenbesucher im Großen Haus eine Neuinszenierung im Endstadium. Bei der ersten Bühnen-Orchester-Probe hat traditionell der musikalische Leiter das Sagen. Mit klaren Ansagen macht Coburgs Musical-Experte Roland Fister den zahlreichen Mitwirkenden auf der Bühne wie auch den Musikern im Orchestergraben deutlich, worauf es ihm ankommt: rhythmische Präzision, klare Artikulation, Schwung.


Während Fister aus dem Orchestergraben den musikalischen Zusammenhalt garantiert, gibt Gast-Regisseurin Iris Limbarth da und dort noch dezente Hilfestellung bei den choreografisch aufwändigen Massenszenen.
Das Bühnenbild ist bei dieser Probe zwar noch nicht komplett aufgebaut, lässt aber dennoch schon die "M.S. America" mit ihrer weißen Pracht und ihren Treppen und Brücken sichtbar werden.


Ob die Premieren-Reise gelingt? Optimismus ist angebracht: Iris Lamberth hat jedenfalls in Coburg bereits zwei Musicals sehr erfolgreich auf die Bühne gebracht: "Hair" und "Copacabana".



Sie bringen "Anything Goes" in Coburg auf die Bühne



Premieren-Tipp "Anything Goes" - Musical Comedy von Cole Porter, Samstag, 17. Dezember, 19.30 Uhr, Landestheater Coburg

Weitere Termine 21., 26. Dezember, 19.30 Uhr, 31. Dezember, 15 und 19.30 Uhr, 5., 12., 18., 27., 28. Januar, 19.30 Uhr, 5. Februar, 15 uhr, 11. Februar, 19.30 Uhr, 12. Februar, 15 Uhr, 17., Februar, 4. März, 19.30 Uhr, 26. März, 18 Uhr, 1., 15., 25. April, 19.30 Uhr, 21. Mai, 15 uhr, 30. Juni, 19.30 Uhr, 9. Juli, 18 Uhr
Produktionsteam Musikalische Leitung: Roland Fister
Inszenierung und Choreografie: Iris Limbarth
Bühnenbild: Udo Herbster
Kostüme: Heike Korn
Dramaturgie: Carola von Gradulewski

Iris Limbarth Die aus Niedernhausen stammende Iris Limbarth begann mit vierzehn Ihre Ausbildung als Ballettelevin am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Nach Abitur und Bühnenreife Diplom arbeitete sie zunächst als Tänzerin und Musicaldarstellerin an verschiedenen Theatern. Anschließend studierte sie Deutsche Philologie, vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaften. 1995 begann parallel dazu ihre Karriere als Choreografin. Verschiedene Regieassistenzen im Musiktheater und Workshops erweiterten ihr Spektrum. Seit 1999 arbeitet sie überwiegend als Regisseurin. Am Landestheater Coburg inszenierte sie mit großem Erfolg "Hair" und "Copacabana".