Druckartikel: Die Leidenschaft Eisenbahn lebt

Die Leidenschaft Eisenbahn lebt


Autor: Wolfgang Desombre

Rödental, Montag, 29. Oktober 2018

Die Modellbahnfreunde Rödental begeisterten mit der 26. "Faszination Eisenbahn" wieder mit faszinierenden Modellbahnanlagen in den verschiedensten Spurweiten.
Gemeinsam Eisenbahnen anschauen macht Spaß.


Die 26. "Faszination Eisenbahn" hat wieder eine große Besucherschar aus nah und fern in ihren Bann gezogen, bilanzierte Vorsitzender Rainer Gillde. Für das Eisenbahnhobby habe er einfach keine Zeit und auch zuhause keinen Platz für eine Anlage, sagte Landtagsabgeordneter Jürgen Heike. Deshalb besuche er gern solche Ausstellungen und könne sich da an den Details erfreuen.

Die Digitalisierung schreitet stark voran. Im Modellbau gibt es fast nichts mehr, was nicht auch schon Digital geht wie bei der neuen Anlage des Vereinsmitglieds Frank Weidenhammer. Man braucht schon ein wenig Elektroaffinität und man sollte sich mit Schaltungen und Spannungen auskennen, merkte Christian Gudde an.

Hersteller würde neue Loks nur noch in digitaler Ausfertigung anbieten, die jedoch auch noch analog betrieben werden können. "Es geht nun in die Richtung 4.0 im Modelleisenbahnbau. Etwa die Hälfte der knapp über 50 Vereinsmitglieder habe sich bereits auf die digitale Technik spezialisiert, berichte Gudde. Frank Weidhammer baut in der Spur Z, aber was noch verblüffender ist, das ganze wird digital mit BIDIB und ITrain computergesteuert. Bei der Ausstellung zeigte er eine "Landschaft mit Bahnbetrieb".

Die Anlage Außenkurve "HO" der Rödentaler Modellbahnfreunde besticht mit ihrer lieblichen Fachwerkstatt umgeben von einer Mittelgebirgslandschaft. Die eingleisig analoge Gleichstromanlage hat einen großzügigen Schattenbahnhof und einen dreigleisigen Bahnhof der in einem 180° Bogen gebaut ist. Es wurde ein voll funktionsfähiger Bahnübergang verbaut und dieser wird wie im Original auch durch den Zug ausgelöst. Die Anlage hat eine Größe von 6 mal 9 Metern. Es grenzt an ein Wunder, wenn so eine kleine Lok auf 6,5 Millimetern Spurbreite fährt und nur etwa neun Zentimeter lang und ca. 1,3 Zentimeter breit ist. Zudem ist die ganze Technik in einer so eine kleine Lok verbaut.

Auch die Verbindung zwischen PC-Handregler und App-Steuerung mit Smartphone und Tablett wird gezeigt. Ein Highlight der Anlage ist sicher der zehngleisige Schattenbahnhof. In der Spur N wurde die digitale Anlage in der Größe von 2,40 x 1,00 Metern nunmehr zum dritten Mal in Rödental aufgebaut. Mittlerweile wurde die Landschaft geschlossen und begrünt. Gezeigt werden verschiedene Ansatzmöglichkeiten, wie man seine Modellbahn heute vernetzen kann. Die Anlage wird mittels ITrain Computersteuerung gesteuert.

Vereinsmitglieder zeigten Anlagen der digitalen Spur "Z" und "N", betrieben einen Infostand zur Digitalisierung und demonstrierten eine Dampfmaschine im Freigelände. Diese Partnervereine waren auch dabei: VEM Suhl Spur "H0", Eisenbahnfreunde Kulmbach "N" und der VEM Suhl. Weitere Gäste waren Gartenbahnfreunde Grub am Forst mit einer Anlage der Spur "IIm" und der Modellbahnclub aus Baiersdorf bei Erlangen präsentierte sich zum ersten Mal in Rödental und brachte seine neue Nebenbahnanlage mit.

Anlagenporträt - Anlage "Wendelstein"

An der H0-Vereinsanlage Verein der Eisenbahnfreunde und Modelleisenbahner "Friedberg" Suhl bastel und bauen die 27 Mitglieder, davon fünf Jugendliche und sogar sechs Frauen, schon mehrere Jahre. Hauptthema der zwölf Meter langen Anlage ist eine zweigleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn ohne konkretes Vorbild.

Im kleinen Bahnhof "Wendelstein" zweigt eine, ins Gebirge führende Nebenbahn ab. Diese wird auf einem Teil ihres Streckenverlaufs von einer Schmalspurbahn mit genutzt. Sie endet in der ausgestellten Variante im Bahnhof "Westend". Die Hauptbahn wird vom PC gesteuert, die Nebenbahn fährt zurzeit noch analog. Der Fahrbetrieb orientiert sich an der Deutschen Reichsbahn der Epoche IV, wie er in den 70er und 80er Jahren in Thüringen anzutreffen war. Die Anlage ist nicht wirklich fertig, sagte Vorsitzender Heinz Wiegermann.

Die Halligbahn Dagebüll-Oland-Langeneß ist eine durch das nordfriesische Wattenmeer von Dagebüll zu den Halligen Oland und Langeneß führende Feldbahn des Landesamts für Küstenschutz, Naturpark und Meeresschutz. Sie wurde von den Mitgliedern aus Baiersdorf gebaut. Die Besucher sollen was zum Schauen geboten bekommen, sagen die beiden Besitzer Daniel Neumann und Harald Spörl. "Meine Ehefrau Brigitte hat die Leidenschaft zum Basteln entdeckt, Löten gelernt und auch den Umgang mit Draht", berichtete Harald Spörl. Sie habe einen Großteil der Landschaft mit Bäumen und anderen liebevollen Details gestaltet.

Sohnemann Theo hat zuhause in Bad Rodach ein Bilderbuch mit einem ICE-Zug und den wollte er sich bei der Eisenbahnausstellung einmal genauer anschauen. Seine Eltern Markus und Marie hatten sich da nicht zweimal bitten lassen und haben ihn diesem Wunsch erfüllt.

Seine Leidenschaft zu Dampfmaschinen hat Erik Frenzel vor Jahren entdeckt. Zu Weihnachten hatte er eine solche Maschine geschenkt bekommen und nie die Freude an dieser Technik verloren.