Zwei Mieter verlassen die Markthalle am Albertsplatz. Wie geht's jetzt weiter? Unser Redakteur denkt - augenzwinkernd - über eine Videoüberwachung nach.
In dieser Woche wurden im Steinweg die Überwachungskameras aufgehängt. Gut so. Denn einen Versuch ist es allemal wert, ob auf diese Weise die Sicherheit in der Kneipenmeile erhöht werden kann.
Ganz ohne zusätzliche Kameras ist in dieser Woche ein anderes Objekt ins Blickfeld geraten: die Markthalle am Albertsplatz, der gleich zwei Mieter den Rücken kehren. Autsch, das tut weh.
Vor einem halben Jahr wurde die Markthalle mit viel Tamtam eröffnet, doch ein Paartherapeut würde die Beziehung zwischen ihr und der Coburger Bevölkerung wohl nach wie vor als "kompliziert" beschreiben.
Es fing schon damit an, dass die Bevölkerung sehr lange auf die Folter gespannt wurde, bis die Markthalle nach mehreren Verzögerungen endlich eröffnet wurde. In dieser Zeit des Wartens ist ganz automatisch eine Erwartungshaltung entstanden, die bei der Eröffnung schlichtweg nicht erfüllt werden konnte. Mit Verlaub: Unter einer "Markthalle" hatten sich nun einmal alle etwas anderes vorgestellt als - im Kernbereich des Gebäudes - gerade mal vier Geschäfte, von denen eines noch dazu ausschließlich Bekleidung verkauft. Da hilft es auch nichts, dass man der Markthalle noch schnell den Untertitel "Genuss und Mode" verpasst hat. Festzuhalten bleibt: Es war von Anfang an ein Fehler, dem Kind den Namen "Markthalle" zu geben. Zumal dieser Name seit dem gescheiterten Markthallen-Projekt in den 90er Jahren im Steinweg belastet ist in
Coburg. Hätte man das Ganze zum Beispiel eher unspektakulär "Passage am Albertsplatz" genannt, wäre den Betreibern viel Spott erspart geblieben. Aber wie soll es nun weitergehen? Die Destillerie Möbus und auch das "Genussreich" werden die Markthalle verlassen - also immerhin die Hälfte der im Kernbereich angesiedelten Geschäfte.Wie zu hören ist, soll der Schokoladenladen, der offiziell auch zur Markthalle gehört, allerdings über einen separaten Eingang verfügt, Interesse am Möbus-Standort haben. Damit wäre ein Loch gestopft, aber gleichzeitig ein anderes aufgerissen.
Es bleibt spannend am Albertsplatz. So spannend, dass man sich fast eine Webcam wünschen würde, über die man das weitere Geschehen ständig verfolgen kann. Aber die Kameras hängen jetzt ja erstmal woanders.