Die Itzgrundhalle ist ein Sanierungskandidat
Autor: Berthold Köhler
Kaltenbrunn im Itzgrund, Donnerstag, 14. Januar 2016
Die Gemeinde Itzgrund (Landkreis Coburg) will ihre derzeit noch als Flüchtlingsnotunterkunft bereit (aber leer) stehende Itzgrundhalle energetisch sanieren und behindertengerecht ausbauen - das geht aber nur, wenn die Sanierung in ein Förderprogramm des Freistaates Bayern rutscht.
Sie könnte eines der finanziell umfassendsten Projekte der kommenden Jahre für die Gemeinde Itzgrund werden: die Sanierung der Itzgrundhalle. Wie Bürgermeister Werner Thomas (SPD) am Mittwochabend bei seiner ersten Präsentation der Investitionsliste für das Jahr 2016 dem Gemeinderat mitteilte, wäre eine Generalsanierung des Gebäudekomplexes direkt neben dem Rathaus durchaus machbar.
Einzige, aber nicht ganz einfache Voraussetzung dafür: Die Gemeinde wird mit ihrem Projektantrag zu Sanierung beim jüngst vom Freistaat Bayern aufgelegten Kommunalinvestitionsprogramm berücksichtigt. "Bis zu 90 Prozent Förderung", erklärte der Bürgermeister, seien dabei möglich. Wert lege die Staatsregierung bei der Verteilung ihrer Gelder, dass damit energetische Sanierungen und/oder eine behindertengerechte Umgestaltung älterer Gebäude verwirklicht werden. "Bei der Itzgrundhalle trifft beides zu", zeigte sich Werner Thomas optimistisch.
Vielleicht, vermutlich aber nicht
Ganz billig wird die Sache nach einer ersten überschlägigen Berechnung der Gemeindeverwaltung nicht: Genau zwei Millionen stehen - aufgeteilt auf die Jahre 2016 bis 2018 - in der Investitionsliste. Die Zuschüsse des Freistaates Bayern hat die Gemeindeverwaltung sicherheitshalber ein bisschen niedriger als den höchstmöglichen Satz angesetzt: 1,6 Millionen Euro, also 80 Prozent. Bei der Bevölkerung, da war der Bürgermeister davon überzeugt, würde eine Sanierung der Itzgrundhalle gut angekommen. Bei den vorbereitenden Sitzungen für die heuer beginnende Dorferneuerung Kaltenbrunn sei dieses Projekt immer wieder genannt worden, berichtete Thomas.Ein paar Fragezeichen stehen derweil hinter der nahen Zukunft der Itzgrundhalle. "Nicht ganz ausgeschlossen" ist es nach den Worten von Werner Thomas nämlich, dass das Gebäude noch zu einem Einsatz als Notunterkunft für Flüchtlinge kommt. Nachdem die Notunterkunft in der Neustadter Frankenhalle inzwischen aufgelöst wurde und die "Dauerlösung" im Rödentaler "Living Glass"-Gebäude erst im Februar bezugsreif sein wird, hat der Landkreis derzeit nur die Itzgrundhalle als Notunterkunft in der Hinterhand.
Im Februar ist Schluss - vermutlich
Allerdings scheint es Signale zu geben, dass der Landkreis in den kommenden Wochen wohl kurzfristig keine Busse mit Flüchtlinge erwarten muss. Bürgermeister Werner Thomas zeigte sich ganz zum Schluss der Sitzung jedenfalls optimistisch, dass die Itzgrundhalle wohl nicht für die Unterbringung von Flüchtlingen gebraucht wird. Dann könnten auch bald die Sanitärcontainer vor dem Gebäude wieder abtransportiert werden. Offiziell läuft der Mietvertrag zwischen der Gemeinde und dem Landkreis noch bis Anfang Februar - inklusive einer (kurzen) Verlängerungsoption.
Was sonst noch im Gemeinderat los war
Verschoben: Ein bisschen zu ehrgeizig, räumte Bürgermeister Werner Thomas ein, war der Zeitplan des Bebauungsplanverfahrens für den Windpark "Bürgerwald". Weil bei der ersten öffentlichen Anhörung derart viele Bedenken und Anregungen eingereicht wurde, konnten diese nicht wie ursprünglich geplant am Mittwochabend vom Gemeinderat behandelt werden. Dies soll nun in einer Sondersitzung geschehen - der Termin dafür ist noch offen.Entschieden: Dass die Feuerwehr Kaltenbrunn ein neues Einsatzfahrzeug bekommt, ist beschlossene Sache: 420.000 Euro stehen dafür in der Investitionsliste. Allerdings verwies Bürgermeister Werner Thomas darauf, dass derzeit noch zwei Ausstattungsvarianten im Gespräch sind. Preisunterschied: bis zu 80.000 Euro.
Vertagt: Nach einem Antrag der CSU wird die Verwaltung Kaufverhandlungen für die Ausweisung von Bauland im Gemeindeteil Schottenstein in Angriff nehmen. Ob und wie die Bauplätze dann angeboten werden, wird der Gemeinderat im März entscheiden.