Die Hälfte der Regionalzüge über Coburg fährt trotz des Lokführer-Streiks
Autor: Jochen Berger
Coburg, Donnerstag, 06. November 2014
Die Mehrzahl der Fernverbindungen und rund die Hälfte der Nahverkehrszüge entfallen am Bahnhof. Der Grund ist der von der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) ausgerufene Streik.
Coburg — Immer wieder hallen Durchsagen durch den Coburger Bahnhof. "RE 4137 nach Nürnberg über Lichtenfels und Bamberg: Dieser Zug entfällt". Auch am Coburger Bahnhof sind die Auswirkungen des von der Lokführer-Gewerkschaft GDL ausgerufenen Streiks spürbar - sichtbar und hörbar.
Auf der großen Anzeigetafel im Eingangsbereich des Bahnhofs sind viele planmäßige Verbindungen mit dem Zusatz versehen "Zug fällt heute aus". Völlig lahm gelegt aber ist der Betrieb in Coburg keineswegs. Rund die Hälfte der Nahverkehrszüge verkehrt trotzdem, heißt es im Kundencenter. Wer von Coburg aus allerdings Anschluss zu einer ICE-Verbindung sucht, hat deutlich schlechtere Chancen, sein Ziel via Bahn zu erreichen.
Rund 80 Prozent der ICE-Verbindungen entfallen wegen des Streiks.
Die Auswirkungen im Nahverkehr in der Region halten sich im Vergleich dazu auch deshalb noch einigermaßen in Grenzen, weil hier auch die Agilis-Züge verkehren, deren Lokführer nicht am Streik beteiligt sind, weil für sie eigene Tarifverträge gelten. Von den Agilis-Triebwagen bedient wird beispielsweise die Strecke nach Lichtenfels und von dort aus weiter über Kulmbach und Bayreuth bis Weiden ebenso wie die Verbindung von Coburg über Meeder nach Bad Rodach.
Der Streik beschert den Mitarbeiten im Coburger Kundencenter der Bahn reichlich Nachfragen der verunsicherten Kunden. Das Problem dabei: Einen einigermaßen verbindlichen Notfallfahrplan gibt es jeweils nur für den nächsten Tag. J.B.