Die gute Tat auf dem Coburger Flohmarkt: Verschenkt statt verkauft
Autor: Martin Koch
Coburg, Sonntag, 28. Sept. 2014
Zwei Mädchen spendeten ihr Spielzeug spontan Flüchtlingskindern aus Syrien
Coburg — Der vom Coburger Seniorenbeirat organisierte Flohmarkt ist von zahlreichen Beschickern und Kunden regelrecht vermisst worden. Er hat seine Fans. Sie schätzen seine Übersichtlichkeit. Er sei stressfrei, hieß es; schließlich müsse man sich nicht, wie beim großen Flohmarkt, die Nacht um die Ohren hauen, und der Standplatz sei ja gesichert.
Ein Miniflohmarkt ist es trotzdem nicht, mit 100 Beschickern übertrifft er sicher so manchen Supermarkt-Parkplatz-Flohmarkt. Und das Ambiente auf dem Schlossplatz sei ja sowieso einmalig, so die vorherrschende Meinung.
Der Altweibersommer schaffte am Wochenende beste Voraussetzungen fürs Stöbern und Handeln. Aber passt die Semantik noch? Altweibersommer? Nicht einmal Seniorinnen und Senioren sind als Begriffe gefragt. Jetzt heißt der wieder auferstandene Flohmarkt "Flohmarkt der Generationen". Und tatsächlich begegneten sich dort auch junge und jüngere Menschen.
So manches Schnäppchen war möglich. Das Ehepaar Heide und Wilhelm Braunschmidt hatte fast eine Komplettgarnitur zur klassischen Zubereitung Coburger Klöße im Angebot: Eine Kartoffelpresse und eine Kartoffelreibe. Ein Kartoffelsäckla aus grobem Leinen wäre sicherlich auch noch auf dem Schlossplatz aufzutreiben gewesen. Und den Quirl zum Stampfen der Kochkartoffeln macht sich der Coburger-Rutscher-Profi sowieso selber, aus den Überresten eines Christbaumes.
Vorbei ist der Frust aus dem Jahr 2011, damals goss es in Strömen vom Himmel, und der Seniorenflohmarkt fiel buchstäblich ins Wasser. Jetzt freuen sich viele auf den "Flohmarkt der Generationen" im nächsten Jahr. her