Die gesperrte Altenhofer Brücke erregt die Gemüter
Autor: Bettina Knauth
Weitramsdorf, Mittwoch, 07. November 2018
Mit mehreren Anträgen gaben die Bewohner von drei Weitramsdorfer Stadtteilen der Verwaltung in der Bürgerversammlung Hausaufgaben auf. Gefordert wird etwa Tempo 30 im gesamten Froschgrund
Die marode Altenhofer Brücke und ihre Folgen sowie die Situation am Tambacher Berg an der B 303 standen im Mittelpunkt der Bürgerversammlung der Gemeinde Weitramsdorf für die Stadtteile Altenhof, Hergramsdorf und Tambach. Dazu hatten sich am Dienstagabend in der vollbesetzten Altenhofer "Johannisklause" rund 70 interessierte Bürger eingefunden. Teilweise schlugen die Emotionen hoch.
Den größten Aufreger für die Einheimischen sprach Bürgermeister Wolfgang Bauersachs (BfB) gleich selber an: Das Bauwerk über den Tambach böte "keinen schönen Anblick", doch sei ihm das noch egal, "wenn man die Brücke nur benutzen könnte", wie er versicherte. Ursprünglich hätte man die dringlichste aller vom TÜV monierten Brücken im Gemeindegebiet nur vorrangig sanieren wollen.
Doch dann habe sich das Bauwerk "als Fass ohne Boden" erwiesen, so dass der Gemeinderat schließlich den Entschluss zum Abriss fällte. "Das dauert natürlich", bat das Gemeindeoberhaupt um Verständnis. Hätten die Verantwortlichen diese Entwicklung vorhersehen können, wäre das Bauwerk bis zum Neubau benutzt worden.
Bauersachs: "Ich kann mich dafür nur entschuldigen." Die Gemeinderäte hätten "nach bestem Wissen und Gewissen" entschieden, "wir konnten in die Brücke ja nicht hineinschauen. Bis der Nachfolgebau geplant, genehmigt und gebaut ist, werde Zeit ins Land gehen. Eine Behelfsbrücke soll zumindest Pkw über den Bach helfen. Wann sie kommen wird, da wollte sich Bauersachs auch auf Nachfragen nicht einmal ungefähr festlegen. Erst sei zu klären, wo und auf wessen Grund sie errichtet werden könne. Ein Ingenieur sei bereits beauftragt, sich um das weitere Vorgehen zu kümmern.
Ingo Treubert kritisierte, wie die Brücke jetzt abgesperrt ist. Das werde ordnungsgemäß geschehen, versicherte der Bürgermeister, der "natürlich auch weiß", dass nicht nur von einem benachbarten Landwirt das Provisorium genutzt wird. Mit früherem Wissen ums Ende der Brücke hätte sich die Verwaltung gleich um einen Behelf statt um das Provisorium bemüht, fügte Bauersachs hinzu.
Schulwegsicherheit
Um den Transport der Schulkinder kümmert sich morgens nun der Gemeindebus. Sabrina Tropper (Hergramsdorf) bemängelte, nicht informiert worden zu sein, dass dieser zur Haltestelle nach Tambach statt nach Altenhof fahre. Das bedinge der enge Fahrplan, so Bauersachs; außerdem müssten die Seßlacher Schüler so nicht die Straße queren.
Tropper kritisierte dazu, dass ohne Einsatz der betroffenen Eltern nichts geschehen wäre. Ein Vater wünschte sich, dass auch nachmittags ein Busverkehr eingerichtet wird. Das würde laut Bauersachs erst eine Behelfsbrücke ermöglichen.