Druckartikel: Die geplante Renaturierung der Gewässer an Itz und Lauter macht Sorgen

Die geplante Renaturierung der Gewässer an Itz und Lauter macht Sorgen


Autor: Lothar Böhnel

Großheirath, Dienstag, 14. März 2017

Reichlich Zündstoff liefert aus Sicht der Landwirtschaft das Umsetzungskonzept der hydromorphologischen Maßnahmen an den Ufern der Itz und der Lauter.
Verlegung eines Flussbetts zur Renaturierung Symbolfoto: Matthias Hoch


Es geht um ein Maßnahmenpaket der EU, das dem Gemeinderat als Vorentwurf vorgestellt wurde. Eine Bewirtschaftung des Itzgrunds, wie man sie bislang kennt, werde dann nicht mehr möglich sein, machten Vertreter der Landwirtschaft deutlich.

Bürgermeister Udo Siegel (CSU/Bürgerblock) stellte das Konzept in groben Zügen vor. Danach hat das Wasserwirtschaftsamt Kronach zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie für die Itz, Lauter und Rodach ein Konzept entwickelt, mit dem der ökologische Zustand von Oberflächengewässern und des Grundwassers verbessert werden sollen. Das Konzept sei zunächst rechtlich unverbindlich, erklärte der Bürgermeister, es stelle lediglich einen Fahrplan dar.

Im Großheirather Gemeindegebiet ist zum Beispiel vorgesehen, dass massive Ufersicherungen aus Stein beseitigt werden. Zwischen Großheirath und Rossach soll das Gewässerprofil naturnah umgestaltet werden. Hierfür wäre ein Grunderwerb von 17.300 Quadratmetern nötig. Auch das soll wiederum nur im Gewässer selbst sein, zum Beispiel durch das Einbringen von Steinblöcken oder von Totholz. Dadurch soll sich die Strömung ändern.


Wie eine Enteignung?

Grunderwerb sei aber auch vorgesehen, und zwar deshalb, weil möglicherweise ein natürlicher Uferbewuchs entsteht, der erwünscht ist. Zwischen Rossach und Schleifenhan sollen für einen naturnahen Gewässerverlauf Mäander angelegt werden. Alle diese Maßnahmen müssten laut Siegel planungsrechtlich einzeln betrachtet werden, die Gemeinde werde als Träger öffentlicher Belange am Verfahren beteiligt. Die Planfeststellung sei ein öffentliches Verfahren mit enteignungsgleicher Wirkung.

Im Gemeinderat stießen diese Absichten auf keinerlei Zustimmung. Wie die Gemeinderäte Gerhard Ehrlich und Wolfgang Schultheiß eindringlich beschrieben, wäre eine Bewirtschaftung der Auwiesen praktisch nicht mehr möglich. Auch der Flächenverbrauch sei immens. Das Gremium fasste seinen ablehnenden Beschluss einstimmig und begründete dies ausführlich. Die Räte argumentieren, dass die Itz im Zuge des B 4-Neubaues verlegt worden sei und dadurch andere Hochwasser- und Vernässungssituationen im Wiesengrund und für die Anlieger entstanden seien. Der Gemeinderat befürchtet, dass durch die geplanten Maßnahmen ein sensibles Hochwasser- und Entwässerungssystem gestört wird. Es bestehe die Gefahr, dass durch den neuen Wasserlauf weite Teile des Itzgrundes schon bei einem starken Regen überflutet würden. Mit der geplanten Beseitigung der Uferbefestigung werde die Itz am Uferrand ihr Bett verändern und angrenzende Grundstücke in Mitleidenschaft ziehen. Die geplanten Anpflanzungen am Ufer zu Auwäldern würden noch mehr zu einer Beschattung der Wiesen führen und dies wäre eine Erschwernis bei unterschiedlicher Bewirtschaftung. Udo Siegel gemahnte zur Vorsicht, man wolle sich nichts überstülpen lassen, aus einem Vorentwurf könne schnell eine konkrete Planung werden.


Kindergarten bekommt neue Fenster

Der alte Kindergarten in Großheirath soll auch in Zukunft gut erhalten bleiben. Gemeinderat und Architekt Johannes Höh war beauftragt, eine Ausschreibung für die Instandsetzung oder Erneuerung der Fenster am Gebäude vorzubereiten. Johannes Höh hat das Gebäude genau unter die Lupe genommen und bescheinigte den damaligen Baumeistern eine fachlich und handwerklich hohe Qualität ihrer Arbeit. Das stattliche Gebäude war ein Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert mit einem Stall. In dem Bau befinden sich erstaunlich viele Fenster, die alle nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten erneuert werden müssen. Da die Gemeinde auf eine mögliche Förderung aus ist und dabei eine bestimmte Bausumme erreicht werden muss, betrachtete man, wo man mit der Sanierung überall ansetzen könne, eventuell auch im Außenbereich. Für alle derzeit absehbaren Arbeiten kommt man auf geschätzte Kosten in Höhe von rund 107.000 Euro. Udo Siegel sagte, dies werde man für den Haushalt 2018 vorsehen und man werde alle Töpfe suchen, aus denen was zu holen sei.

Der EDV-Raum in der Siegfried-Möslein-Schule wird mit 15 neuen Computern sowie Bildschirmen ausgestattet. Dazu kommen noch ein Server und die notwendige Software. Die in den Klassenräumen schon bestehenden PCs werden ebenfalls eingebunden. In die Planung war auch der Fachlehrer eingebunden. Nun hofft man, dass die Kinder ab dem nächsten Schuljahr die Geräte nutzen können.