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Die faszinierenden Greifvögel der Falknerei in Tambach


Autor: Gabi Arnold

Tambach, Freitag, 29. Mai 2015

Im bayerischen Jagdfalkenhof in Schloss Tambach leben etwa 40 Greifvögel 15 verschiedener Arten. Hier bekommen die Besucher Einblicke in das Leben der faszinierenden Tiere.
Aragron sei ein besonders trainierter Falke, der schon bei Fernsehproduktionen dabei gewesen sei, erklärt Falkner Achim Schmidt. Foto: Gabi Arnold


Ein kühles Lüftchen weht durch den Wildpark Schloss Tambach. Vereinzelt haben sich ein paar Besucher eingefunden, meist sind es Familien mit kleinen Kindern, die durch das Gelände streifen und die Tiere in den Gehegen beobachten. Am Falkenhof steht Jürgen Vogelhuber, der einen großen Eimer mit "Vogelfutter" in den Händen hält. Ein Blick hinein zeigt tote männliche Küken und tote Ratten. Diese stehen heute auf dem Speiseplan der Greifvögel.

Im bayerischen Jagdfalkenhof in Schloss Tambach leben etwa 40 Greifvögel 15 verschiedener Arten. Damit auch die Besucher Einblicke in das Leben der faszinierenden Tiere bekommen und vor allem die Falknerei kennenlernen, sollte eigentlich erstmals ein Falknertag stattfinden. Allerdings musste dieser aus Mangel an Besuchern ausfallen. "Es gab leider keine einzige Anmeldung, und das ist schade", bedauert Initiator und Falkner Achim Schmidt.

Möglicherweise, mutmaßt er, liege es an den vielen anderen Veranstaltungen in Coburg und im Landkreis.

Allerlei zum Kennenlernen

"Wir werden den Tag auf jeden Fall wiederholen", verspricht er. Seit fünf Jahren arbeitet Schmidt im Wildpark Schloss Tambach, die Erlebnisfalknerei, erzählt er, sei ein fester Bestandteil seiner Arbeit. Seit drei Jahren biete der bayerische Jagdfalkenhof in Tambach für kleinere Kinder Workshops an, außerdem gibt es Fototage zum Thema Greifvögel-Fotografie und individuelle Termine zum Kennenlernen der Falknerei. "Das wird auch immer gut angenommen, denn Greifvögel sind faszinierende Tiere", erzählt Schmidt.

Besonders liege ihm die schulische Bildung am Herzen. Er erklärt warum: Immer wieder höre man Einwände gegen die Falknerei, und diese Vorurteile sollen mit verschiedenen Aktionen abgebaut werden. "Unsere Arbeit dient dem Artenschutz", betont er. Die Greifvögel, die in Tambach und in anderen Tierparks oder Zoos leben, kommen laut Schmidt aus einer kontrollierten Nachzucht, sie seien in Parks geschlüpft und von Beginn an an Menschen gewöhnt. "Ohne die Falknerei würde es viele Arten gar nicht mehr geben", erzählt Schmidt und nennt als Beispiel den Wanderfalken. In den 80er-Jahren habe sich der Bestand deutschlandweit auf nur noch 25 Paare reduziert. Durch ein Pestizid seien die Eierschalen so dünn geworden, dass die kleinen Vögel darin erfroren. Durch den Eingriff der Menschen und die Auswilderung der Tiere habe sich der Bestand wieder erholt. Über 1000 Brutpaare des Wanderfalken würden nun aktuell gezählt.

Landkreis Coburg ist ganz gut von geschützten Greifvogelarten bevölkert

Die Lage im Landkreis Coburg sei ganz gut: Geschützte Arten wie der Rot-und Schwarzmilan, Mäusebussard, Baum- , Turm- und Wanderfalken, Weihen, Schleiereulen, Bussarde, Fischadler oder Habichte kreisen durch die Lüfte. In Tambach leben zum Beispiel verschiedene Falken, Bussarde, Eulen oder Uhus. Für die Vorführungen werden speziell trainierte Vögel eingesetzt und manche sind sogar so gut abgerichtet, dass sie auch auf fremden Armen Platz nehmen.

Einer davon ist der Falke Namens Aragron. Das schöne Tier war bereits bei einer Fernsehproduktion mit von der Partie. Der Bayerische Rundfunk, erzählt Schmidt, habe für das Märchen "Die drei Federn" einen Falken gesucht, in Tambach nachgefragt und Aragron gewählt. So kam es, dass Aragron als geliebter Jagdfalke des Königs, den Sky du Mont spielt, in dem Märchen zu sehen ist. Gedreht wurde übrigens im Mitwitzer Wasserschloss.

Gesichter mit Kindchenschema

Mittlerweile kommt auch Schmidts Lebensgefährtin Christina Biernath hinzu, sie arbeitet ebenfalls als Falknerin in Tambach und zeigt ihren Lieblingsvogel. Es ist ein Uhu-Weibchen namens Teo, dem die Besucher über das Gefieder streicheln dürfen. "Eulen und Uhus haben immer einen besonderen Stellenwert bei den Menschen, weil die Gesichter dem Kindchenschema entsprechen,"sagt Biernath.

Der Beruf des Falkners sei nichts für Selbstdarsteller, ist sie überzeugt. Denn die Vögel hätten ihren eigenen Charakter. "Der Vogel geht immer vor, er hat seinen eigenen Kopf, und wir dürfen froh sein,wenn die Tiere mit uns arbeiten wollen und nicht umgekehrt." In der Zwischenzeit haben sich auf der Tribüne Zuschauer eingefunden, die neugierig auf den Beginn der Greifvogelschau warten.

Informationen Aktuelle Informationen aus der Welt der Eulen, Greifvögel und der Falknerei gibt es kostenlos online greifvogelmagazin.com
http:/facebook.com/greifvogelmagazin.
Weitere Informationen zu Erlebnisfalknerei im Bayerische Jagdfalkenhof am Wildpark Schloss Tambach auch per E-Mail unter events@greifvogelmagazin.com oder telefonisch unter der Nummer 0157-32914465