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Die "Eulen" träumen nicht


Autor: Christoph Böger

Coburg, Dienstag, 10. Mai 2016

Coburgs hartnäckigster Gegner will angeblich vom Aufstieg nichts wissen - eine Lizenz für die 1. Bundesliga hat die TSG Friesenheim aber längst beantragt.
Die "Eulen" - hier das Logo der TSG Ludwigshafen-Friesenheim - wollen im Endspurt der 2. Handball-Bundesliga noch unerwartet zuschnappen...


Handball-Coburg beschäftigt derzeit nur ein Thema: Schafft der HSC 2000 Coburg den ersehnten Aufstieg in die 1. Bundesliga oder geht den "Gelben" auf der Zielgerade die Puste aus?
Die Lage ist aus Sicht des HSC einfach: Drei Siege aus den letzten drei Spielen müssen her, dann ist der Aufstieg in die stärkste Liga der Welt und damit der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte perfekt. Wir wollten wissen, wie die aktuelle Situation bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim beurteilen wird. Im Gespräch mit TSG-Geschäftsführerin Verena Dietrich und Gerold Kuttler, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit bei der TSG, erfuhr das Tageblatt Bemerkenswertes. Aber lesen Sie selbst:

Hallo Frau Dietrich und Herr Kuttler, auf ihrer Homepage ist zu lesen, dass die "Eulen" vom Aufstieg träumen! Ist das wirklich so? Und hat der Verein überhaupt eine Lizenz für die 1.

Liga beantragt?
Verena Dietrich: Ein Aufstieg ist auch nach dem Auswärtssieg in Rimpar kein Thema, weder für das Trainertrio noch für die Mannschaft. Vielmehr ist auch dieser Erfolg ein Zeichen und ein weiterer Beweis, dass das Team auf einem guten Weg ist. Journalisten vom "Mannheimer Morgen" dürfen träumen. Eine Lizenz für die 1. Liga wurde im Übrigen beantragt.

Ihr Team gibt sich keine Blöße, hat sechsmal in Folge nicht verloren. Wie lange hält diese Serie noch?
Gerold Kuttler: Es gab auch in der Hinrunde eine tolle Serie, als aus 14 Spielen 25:3 Punkte eingefahren wurden. Von Vorteil ist, dass die Mannschaft überhaupt keinen Druck und jede Menge Spaß hat. Trainer Ben Matschke bereitet seine Mannen akribisch vor. Dazu kommt, dass die Mannschaft extrem erfolgsorientiert und motiviert ist. Jetzt hat sie Appetit auf mehr bekommen. Im Saisonverlauf ist die Abwehr mit den beiden Torhütern ein riesiges Pfund geworden. Es gab viele enge Spiele, in denen die Mannschaft nicht nervös wurde und deshalb punktete. Die Eulen werden versuchen, auch die restlichen Spiele zu gewinnen.

Zwei wichtige Spieler, Nico Büdel und Stefan Lex, haben pikanterweise bereits Verträge für die neue Saison in Coburg unterschrieben. "Scharfschütze" Lex leidet unter "Ladehemmungen" - wie sehen Sie diese Situation?
Nico Büdel und Stefan Lex verhalten sich absolut professionell, präsentieren sich in dieser Saison als absolute Leistungsträger und geben in jeder Partie einfach alles. Sie verhalten sich vorbildlich, stellen sich komplett in den Dienst der Mannschaft und des Vereins. Nico Büdel zeigte gerade in der jüngsten Begegnung gegen Rimpar erneut, wie wertvoll er als Regisseur und Torschütze ist. Auch in der Abwehr hat er eine richtig starke Vorstellung abgegeben. Stefan Lex ist zwar ein Rückraumspieler, aber ein Shooter ist er nicht. Auch er spielt in der Abwehr einen ganz wichtigen Part, glänzt als Passgeber und auch als Führungsfigur neben dem Feld. Beide werden wir sicher vermissen.

Und was sagen Sie zu den letzten Ergebnissen der Coburger?
Coburg hat gerade gegen Erlangen gezeigt, was möglich ist. In Bietigheim kann man verlieren, ebenso in Nordhorn. Überraschend hingegen war die Heimniederlage gegen Wilhelmshaven, weniger das Remis im Derby in Rimpar. Für die Wölfe war das sicherlich ein Spiel des Jahres, da ist einfach alles möglich.