Die "Bismarck", die "Admiral Hipper" und die "Blücher" kreuzen in Coburg
Autor: Wolfgang Desombre
Coburg, Dienstag, 21. August 2018
Ein Modellbauplan ist eine Wissenschaft für sich. Wer sich damit nicht zurechtfindet, braucht gar nicht erst anzufangen. Karl Duda aber aus Beiersdorf fand hier seine Leidenschaft.
Die Liebe zum Detail und einen Blick für das Besondere muss Karl Duda wohl schon in die Wiege gelegt bekommen haben. In zig Arbeitsstunden hat er das Kriegsschiff "Bismarck" detailgetreu nachgebaut.
Vor rund fünf Jahren hatte Karl Duda mit dem Nachbau des Kriegsschiffes "Bismarck" begonnen und nun nach unendlichen Stunden fertiggestellt. Das Basteln reicht bei Karl Duda bis in die Kindheit zurück. Aus Baumrinden hatte er Schiffe gebastelt und später Bausätze von Schiffsmodellen zu Weihnachten bekommen. Mit 16 Jahren folgten das Kriegsschiff der deutschen Kriegsmarine "Prinz Eugen", die "Admiral Hipper" und die "Blücher", ein schwerer Kreuzer der Admiral-Hipper-Klasse. Sein erstes großes Modellschiff, die "Pamir", hatte er nach der Heirat bekommen.
Und mit dem Modellbau-Virus ist Karl Duda noch heute infiziert. In einem eigens dafür ausgewählten Zimmer des Einfamilienhauses sind die tollen Schiffsmodelle neben Uniformen der bayerischen Polizei zu bestaunen. Eine großartige Mützensammlung hat Karl Duda sich im Laufe der Jahre auch zugelegt. Egal wo er Urlaub macht, ein Besuch bei einer Polizeidienststelle gehört einfach dazu. Wenn er fündig wird, bringt er immer wieder neue Mützen mit nach Beiersdorf.
Vieles ging nicht ohne Lupe
Das Modell "Bismarck" wurde damals als Bausatz angeboten und jeden Monat kamen neue Teile hinzu, erinnert sich Karl Duda. Der Bauplan war schon eine Wissenschaft für sich und wer sich damit nicht zurechtfindet, braucht nicht anzufangen. Die vielen Teile mussten einzeln bearbeitet werden. Erst ausschneiden, dann mit dem Sekundenkleber bestreichen und fixieren, ohne dass die Finger zusammenkleben, schildert es der Tüftler. Allein der 120 Zentimeter lange Schiffsrumpf besteht aus zig Teilen, die Duda in Schichtenbauweise zusammensetzten musste. Die dünnen Planken aus Balsaholz waren dann zu bestücken und die einzelnen Teile mussten zuvor mit Stecknadeln fixiert werden. Für das Nachbohren der Pfosten mit einem dünnen Bohrer musste Karl Duda schon die Lupe zur Hand nehmen, um dann den Draht für die Reling einzuziehen. Um die Kanonen zu erkennen, muss man schon genau hinschauen. Die vier großen Geschütze "Anton", "Bruno", "Cäsar" und "Dora" sind von vorn nach achtern alphabetisch bezeichnet. Die schwere Artillerie der Modell-"Bismarck" besteht aus acht 38-Millimeter-Geschützen in je zwei Doppeltürmen vorn und achtern. Dabei sind die Türme "Bruno" und "Caesar" überhöht angeordnet, so dass sie über den davor oder dahinter angeordneten Turm hinwegfeuern könnten, so die fachkundige Aussage des Bastlers.