Die Biber machen in Großwalbur, was sie wollen
Autor: Gabi Arnold
Meeder, Dienstag, 13. Sept. 2016
Die großen Nager haben sich im Gemeindeteil Großwalbur angesiedelt. Landwirte und Feuerwehr sehen dadurch große Probleme. Eine Lösung ist nicht einfach.
Lange Jahre war Meister Bockert von der Bildfläche verschwunden. Seit einigen Jahren ist der emsige Baumeister in das Coburger Land zurückgekehrt. Dies freut zwar die Naturschützer, aber längst nicht alle Bürger.
"In Großwalbur liegen die Nerven blank", sagte FW-Fraktionssprecher Ehrhardt Kräußlich am Montagabend bei der Gemeinderatsitzung. In dem Meederer Gemeindeteil treibe der Biber am Bräuweg seit nunmehr vier Jahren "sein Unwesen", fälle Bäume und staue das Wasser. Ein angrenzender Landwirt habe sogar einen Elektrozaun zur Abwehr installiert und dies gefalle wiederum einigen Bürgern nicht. Kräußlich: "Da sprechen einige sogar von Tierquälerei." Mit dem Problem, weiß Kräußlich, fühlen sich die Großwalburer alleine gelassen. Auch mit der Biberbeauftragten des Landratsamtes habe man Kontakt aufgenommen.
Laut Gemeinderat Manfred Brückner behindere der fleißige Baumeister den Feuerschutz. In dem Bereich, in dem sich mittlerweile vermutlich ein Pärchen aufhalte, werde das Wasser als Löschwasservorrat benötigt. "Wenn der Biber dort baut, besteht die Gefahr, dass das Dorf absäuft."
Die Tiere kommen immer wieder zurück
Bürgermeister Bernd Höfer (CSU) beschwichtigte die Gemüter. Eigentlich, meinte er, sei die Ansiedlung des Bibers in dem Bereich ein Phänomen, es seien bereits Biber ausgesiedelt worden, aber sie kämen sie immer wieder dorthin. "Dabei ist es dort eigentlich nicht attraktiv für Biber", sagte Höfer.
Jedenfalls sei das Problem bekannt und es seien Maßnahmen eingeleitet worden, die verhinderten, dass der Überlauf verstopft. "Wir sind bemüht, einen Ausgleich zwischen Naturschutz und Feuerschutz zu finden," versicherte er.Der Gemeinderat hatte die Überprüfung der Flächen, die zur Beseitigung des gesammelten Niederschlagswassers notwendig sind, von einem Planungsbüro durchführen lassen. Mit dem Ergebnis, dass die ursprüngliche Ermittlung weitgehend stimmt. "Wir könnten noch fünf Prozent Flächenersparnis rauskitzeln, denn jeder Quadratmeter, der nicht versiegelt wird, zählt", erklärte Höfer. Der Gemeinderat möchte alternative Rückhaltevorrichtungen ausarbeiten lassen. Diese sollten laut Tobias Bauersachs (CSU/Landvolk) einfach sein und ohne großen Aufwand zu pflegen.
Die Erschließung des Baugebietes Wiesenfeld "Erbisäcker-Sellmbach" stand auf der Tagesordnung. Laut dem Bürgermeister gibt es immer mal wieder Anfragen nach Bauland in diesem Gemeindeteil. Nach einer Diskussion hob das Gremium nun einen Beschluss auf, wonach Bauland in Vorbereitung der künftigen Nordentwicklung erschlossen werden sollte. Das Flurstück wird doch nicht erschlossen und die dafür in den Haushalt eingestellten 70.000 Euro sollen anders verwendet werden.