Diakonisches Werk Coburg investiert rund 3,3 Millionen Euro

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Die größten Arbeiten am Ernst-Faber-Haus sind abgeschlossen, aber es gibt immer noch einiges zu tun, sagt Matthias Emmer, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Coburg. Foto: Helke Renner
Die größten Arbeiten am Ernst-Faber-Haus sind abgeschlossen, aber es gibt immer noch einiges zu tun, sagt Matthias Emmer, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Coburg. Foto: Helke Renner

Der evangelische Wohlfahrtsverband in Coburg ist mit dem abgelaufenen Jahr einigermaßen zufrieden: Das Tochterunternehmen DiaServ läuft, das Ernst-Faber-Haus ist saniert, die Verwaltung wird nach Ahorn ziehen.

In Zahlen liegt freilich derzeit erst der Abschluss des Jahres 2011 vor. Der wurde bei der Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks (DW) in Ahorn von Wirtschaftsprüfer Martin Mohr erläutert. Bei Umsatzerlösen in Höhe von 13,143 Millionen Euro gab der evangelische Wohlfahrtsverband in Coburg gut 3,3 Millionen vor allem für Baumaßnahmen aus.

Größter Ausgabeposten sind die Personalkosten mit rund zehn Millionen Euro. Weil die Pflegesätze weitgehend gleich blieben, aber die Gehälter stiegen, schloss das Jahr 2011 mit einem Minus von 308   000 Euro. Das soll aber in diesem Jahr und in den Nachfolgejahren wieder besser werden, es gibt wieder Pflegesatzverhandlungen mit den Kostenträgern.

Gebaut wurde vor allem am Ernst-Faber-Haus in Coburg. Vorstandsmitglied Matthias Emmer freute sich, dass die Generalsanierung des Flügelbaus sei im Frühjahr 2012 abgeschlossen werden konnte; 30 barrierefreie Apartments für Senioren seien entstanden. Das Haus sei voll belegt. Aber Schluss mit all dem Bauen und Sanieren sei wohl noch lange nicht. "Die 50 Jahre sieht man dem Haus an manchen Stellen schon an!"

Emmer freute sich auch, dass die DW-Tochter DiaServ GmbH, in der hauswirtschaftliche Dienstleistungen gebündelt seien, langsam in Schwung komme. "Wir sind auf einem guten Weg!" Die Zentralküche in Ahorn sei im Herbst dieses Jahres in Betrieb gegangen. Täglich gebe die Küche rund 450 Essen aus; aktuelle Abnehmer seien die beiden Seniorenheime des DW in Coburg und Bad Rodach sowie einige Coburger Schulen. Ab Januar werden die Behindertenwerkstätten (Wefa) und die Wohnheime dazu kommen. Als weitere Kunden kämen zum Beispiel Kindertagesstätten in Frage.

Nachdem es um die Gründung der DiaServ einige Unstimmigkeiten mit Belegschaft und der Gewerkschaft Verdi gegeben habe, gab sich der DW-Verwaltungsratsvorsitzende Dekan Christoph Liebst nach einem Gespräch mit Verdi-Geschäftsführer Christian Ascherl relativ entspannt, wie er berichtete. "Wir bleiben tariftreu!" Es solle bei der DiaServ auf keinen Fall eine Tarifanpassung nach unten geben.

Auszug aus dem DSZ

Das Diakonische Werk sitzt derzeit auf einigen gepackten Koffern. Wie die Vorstände Matthias Emmer und Diakon Franz K. Schön berichteten, werde die Verwaltung noch dieses Jahr vom Diakonisch-Sozialen Zentrum (DSZ) in Coburg nach Ahorn, in das Gebäude der Behindertenwerkstatt Wefa, umziehen. Das Anwesen der Diakonie in der Goethestraße sei inzwischen verkauft worden. Die offene Behindertenarbeit Oberfranken (OBO) sei mittlerweile in der Mohrenstraße 10 untergebracht, dort befände sich jetzt auch der Arbeitsbereich "Soziale Trainingsmaßnahmen". Der Sozialpsychiatrische Dienst soll in das DSZ umziehen.

Teure Sanierung steht bevor

Etwas Kummer bereiten Diakon Schön die Wohnheime. Die ehemaligen Wohnheime in Eicha konnten noch nicht verkauft werden. Außerdem stehen kostenträchtige Instandsetzungsmaßnahmen bevor. Das DW wolle diese anstehenden Investitionen auf längere Zeit strecken, um die Belastung im Griff zu behalten. Diakon Schön weiter: "Außerdem erarbeiten wir auf Anforderung der Heimaufsichten von Stadt und Landkreis Coburg eine Konzeption, wie wir in den nächsten Jahren die Liegenschaften an die Anforderungen der Heimgesetzgebung anpassen könnten." Doch just am Tag der Mitgliederversammlung kam die Meldung, dass die bayerische Staatsregierung im nächsten Doppelhaushalt bei den Ausgaben für Menschen mit Behinderungen sieben Millionen Euro einsparen. Schön kritisierte das und bedauerte auch, dass die Arbeitsverwaltung Maßnahmen zur Arbeitsförderung massiv eingeschränkt habe.

Positive Entwicklung bei der Wefa

Bei den "Werkstätten für Behinderte" (Wefa) stellte Schön noch eine positive Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr fest. Jedoch sei die Wefa vor allem im Bereich der Zulieferer für die Automobilindustrie tätig. Der Absatzmarkt in Europa stagniere. Glück für die Wefa sei, dass die Stütze ihres Absatzes vor allem der asiatische Markt sei. Die Wefa wolle nun um neue Aufträge werben.