Der Trend im Kreis Coburg: Mehr Milch von weniger Kühen
Autor: Gabi Arnold
Niederfüllbach, Dienstag, 15. Dezember 2015
In Coburg Stadt und Land läuft es wie in ganz Oberfranken: Die Zahl der Milchviehhalter ist rückläufig.
Die Zahl der Milchkühe und der Milchkuhhalter ist weiter rückläufig. In der Region Coburg gibt es aktuell nun 156 Betriebe, das sind drei Betriebe weniger als im Vorjahr. Damit liegt Coburg oberfrankenweit im Trend, denn auch da hat sich die Zahl um 51 verringert und liegt aktuell bei 1509 Betrieben.
Überdurchschnittlich gut schneiden die Coburger Milchbauern bei der Leistungsteigerung ihrer Kühe im oberfränkischen Vergleich ab. Bei der Mitgliederversammlung der Kreiszuchtgenossenschaft Coburg im Gasthaus "Beckenhaus" informierte Markus Schricker, Zuchtleiter am Amt in Bayreuth, über die Ergebnisse und Ausblicke der Rinderzucht 2015. Die Betriebe, die die beste Jahresleistung erbrachten, erhielten zudem Urkunden und Fotos. In den 156 Betrieben in Coburg Stadt und Land stehen 7400 Milchkühe im Stall, die 7963 Kilogramm Milch und 610 Kilogramm an Eiweiß und Fett produzieren. Dies entspricht einem Plus von 23,9 Kilogramm im Vergleich zum Vorjahr.
Tierwohl oder Leistungssteigerung?
Die Milchkuhhalter, so Schricker, setzten vor allem auf die Leistung der Tiere. "Bei aller Diskussion um das Tierwohl, die Leistung zählt mehr", sagte Schricker. Tiere, die sich nicht wohl fühlen, sind seinen Worten zufolge auch nicht zu dieser Leistung im Stande.Neben der Leistungsbewertung informierte Schricker auch über Auktionen. Demnach sind die Preise sowohl bei den Bullen als auch bei den Kühen unverändert. Die Zahl der angebotenen Jungkühe, die meist aus Betriebsauflösungen kommen, ist demnach stark zurückgegangen, es gab 100 weniger als im Vorjahr, und die Kalbinnen sind 80 Stück weniger. Insgesamt wurde in diesen Kategorien ein Umsatz von 31.952 Euro erzielt. Der teuerste Bulle "Wassonst" der Familie Schunk wechselte für sage und schreibe 41.000 Euro seinen Besitzer. Die Mitglieder der Kreiszuchtgenossenschaft Coburg blickten in die Zukunft: Künftig werde die Enthornung der Kälber eine größere Rolle spielen. Schricker: "Es wird immer schwieriger, nicht enthornte Kälber zu vermarkten."