Kürzerer Umzug, Schönheitswettbewerb auf dem Schlossplatz: Das sind die Neuerungen beim Samba-Festival

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Der Stadtbus im Samba-Design wird die nächsten drei Jahre in Coburg eingesetzt. Während des Festivals wird er die Samba-Gruppen zu ihren Auftritten bringen. Foto: Cindy Dötschel
Der Stadtbus im Samba-Design wird die nächsten drei Jahre in Coburg eingesetzt. Während des Festivals wird er die Samba-Gruppen zu ihren Auftritten bringen. Foto: Cindy Dötschel
Giovane Elber war bereits zweimal beim Samba-Festival in Coburg zu Gast. Foto: Sambaco
Giovane Elber war bereits zweimal beim Samba-Festival in Coburg zu Gast. Foto: Sambaco
 

In Juli wird in Coburg wieder Tag und Nacht getrommelt und getanzt. Dieses Jahr gibt es einige Neuerungen beim Samba-Festival: Unter anderem wird der Schönheitswettbewerb erstmals auf dem Schlossplatz stattfinden.

Kampfkunst trifft Schönheit. Unter diesem Motto werden der Capoeira- und der Schönheitswettbewerb in diesem Jahr erstmals direkt nacheinander am Festivalsamstag auf dem Schlossplatz ausgetragen. Der Grund: "Viele Kinder möchten den Schönheitswettbewerb besonders gerne mitverfolgen", so Nini Beyersdorf. Deshalb treten die besten Capoeira-Kämpfer bereits um 17 Uhr gegeneinander an, eine dreiviertel Stunde später startet die Wahl der Miss Coburg-Cabana 2019.

Sambaumzug verkürzt

Hierbei handelt es sich jedoch nicht um die einzige Änderung, die am zweiten Juli-Wochenende auf die Besucher des Samba-Festivals wartet: Der Umzug, der traditionell am Sonntag stattfindet, wird diesmal um etwa 200 Meter verkürzt. Die Spitze des Umzugs wird nicht mehr bei der Villa Coburg, sondern am Albertsplatz sein. "In Brasilien dauern solche Umzüge maximal eine Stunde und werden als Wettbewerb ausgetragen", erklärt Nini Beyersdorf. Der Grund ist die lange Wegstrecke, die die Gruppen bisher zurücklegen mussten. Trotzdem können genauso viele Personen beim Samba-Umzug mitlaufen, wie in den letzten Jahren.

Plastikfreies Samba

Eine Änderung, die der Umwelt zugute kommt, gibt es in diesem Jahr ebenfalls. "In den nächsten Jahren werden wir es mit Sicherheit nicht schaffen, das komplette Samba-Festival plastikfrei zu bekommen", meint Rolf Beyersdorf. Ein erster Schritt in die richtige Richtung sei es aber, auf Plastikstrohhalme zu verzichten. Deshalb werden diese am bevorstehenden Samba-Wochenende durch Strohhalme aus Mais- oder Kartoffelstärke ersetzt: "Wir haben die neuen Halme bereits im Vorfeld getestet um sicherzugehen, dass sich nichts auflöst."

Giovane Elber zu Gast

Der Umweltschutz ist für die Veranstalter des Festivals nicht erst seit 2019 ein Thema: "Wir haben die eingeladenen Gruppen in den letzten Jahren darum gebeten, eigene Teller und eigenes Besteck mitzubringen und nur Einmalbesteck aus wiederverwertbaren Materialien angeboten", erklärt Irene Pais Brückl, künstlerische Leiterin.

Die Gruppen werden in diesem Jahr in einem Bus im passenden Design zu ihren Auftritten gefahren. In den nächsten drei Jahren wird dieser regulär als Stadtbus eingesetzt.

Der ehemalige Fußballprofi Giovane Elber, der bereits 2009 und 2011 zum Samba-Festival nach Coburg gekommen ist, ist nicht der einzige Star, der für das Festival zugesagt hat. TV-Model Rebecca Mir, Tänzerin und Moderatorin Fernanda Brandão und Profitänzer Massimo Sinató werden am zweiten Juliwochenende ebenfalls in die Vestestadt kommen. "Sinató bietet am Freitag erstmals einen Salsa-Workshop an", verkündet Nini Beyersdorf.

Der Schirmherr der Veranstaltung ist Ulrich Maly, Vizepräsident des Deutschen Städtetags und Nürnberger Oberbürgermeister. Er wird am Freitag zur Eröffnung vor Ort sein.

Förderpreis

Der Förderpreis "Humano - Botschafter der Menschlichkeit" wird in diesem Jahr an Elber und den Behindertensportler Florian Sitzmann verliehen. Elbers setzt sich mit seiner Stiftung unter anderem für Straßenkinder in Brasilien ein. Sitzmann, der selbst im Rollstuhl sitzt, engagiert sich für die Palliativversorgung von Kindern und den Behindertensport. "Die beiden Sportler symbolisieren eine Brücke von Brasilien nach Europa", sagt Rolf Beyersdorf. Er hofft, dass durch die Verleihung des Preises der ein oder andere dazu motiviert wird, sich selbst zu engagieren.

Für den Veranstalter ist die Atmosphäre am gesamten Samba-Wochenende ein Highlight: "Wir holen die brasilianische Lebensfreude in die Coburger Altstadt", sagt Rolf Beyersdorf. Erwartet werden 200 000 Besucher.