Der neue Platzhirsch unter den Hotels in Coburg
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Freitag, 08. Oktober 2021
So viele Betten wie das neue "Ibis Styles" hat kein anderes Hotel in Coburg zu bieten - das macht es für eine spezielle Zielgruppe besonders interessant. Aber auch die Mitbewerber können mit dem einen oder anderen Alleinstellungsmerkmal aufwarten.
Auch wenn an vielen Ecken noch gebohrt und gehämmert wird: Das neue Ibis-Hotel am Coburger Sonntagsanger hat in dieser Woche eröffnet. Es waren sogar schon die ersten Gäste da, obwohl über die wichtigste Online-Reservierungsplattform www.booking.com erst ab kommenden Montag Zimmer gebucht werden können.
Eine Frau hat die Leitung
Drinnen geht es in diesen ersten Tagen ebenfalls hektisch zu. Deshalb hat Franziska Soeder, die als Hoteldirektorin fungiert, leider keine Zeit für ein kurzes Gespräch mit unserer Zeitung. Von Franziska Soeder, die parallel auch das "Ibis Styles" in Bamberg leitet, lässt sich aber im Internet ein Zitat zur Neueröffnung in Coburg finden. Und zwar nimmt sie Bezug darauf, dass sich vor dem mächtigen Neubau-Komplex noch zwei Backsteingebäude mit langer Historie befinden: "In einer ehemaligen Kutschenfabrik erfahren Sie modernsten Komfort", sagt Franzsika Soeder und appelliert: "Lassen Sie einfach mal die Zügel locker und genießen Sie Ihren Aufenthalt in unserem zentral gelegenen Designhotel!"
Der Tourismus-Chef freut sich
Horst Graf freut sich gleich aus mehreren Gründen über das neue Ibis-Hotel am Sonntagsanger. Als Betriebsleiter von Coburg Marketing hat er zum Beispiel immer auch das große Ganze im Blick: "Mit der zusätzlichen Bettenkapazität binden wir Kaufkraft in Coburg!" Denn bislang sei es vor allem bei Großveranstaltungen ja häufig so gewesen, dass viele Gäste keine Übernachtungsmöglichkeit mehr in der Vestestadt fanden und deshalb irgendwo auswärts ihr Quartier aufschlagen mussten - mit der Folge, dass Coburg einiges an Kaufkraft durch die Lappen ging. Doch auch für die Zeit zwischen CC-Pfingstkongress, Samba und Schlossplatz-Open-Airs sieht Horst Graf sehr wohl einen Bedarf für die 144 Zimmer, mit denen das "Ibis Styles" aufwarten kann: Interessant sei das nämlich speziell für größere Gruppenreisen. Zwei Reisebusse auf einmal konnten bislang nur im Vienna House City untergebracht werden, doch sind dort viele der 123 Zimmer regelmäßig auch durch Geschäftsreisende belegt.
Trotzdem drängt sich eine Frage auf: Wird der neue "Platzhirsch" unter den Coburger Hotels tatsächlich von jedem nur freudig begrüßt? Immerhin drängt da ein mächtiger Konkurrent auf den Markt, der auch mit niedrigen Preisen locken kann.
Neu: "Villa Albert"
"Nein, wir haben keine Angst", sagt Marion Reinhardt-Sommer, Chefin der "Villa Victoria" in der Ketschendorfer Straße. Zum einen spreche Ibis eine andere Zielgruppe an. Zum anderen würde die "Villa Victoria" vor allem große Reisegruppen ja gar nicht unterbekommen. Und das selbst dann nicht, wenn der Erweiterungsbau in der Casimirstraße komplett fertig ist. Der zusätzliche Standort im ehemaligen "Café Anders" befindet sich nur wenige Schritte entfernt von der "Villa Victoria" sowie direkt neben dem Gästehaus "Victoria's Residenz", das ebenfalls von der Familie Sommer verwaltet wird.
Für das neue Haus gibt es inzwischen auch einen Namen: "Villa Albert". Mit der "Villa Albert" verfügt die Familie Sommer dann über insgesamt 33 Zimmer mit mehr als 60 Betten. Außerdem verfügt die "Villa Albert" über einen kleinen Tagungsraum sowie einen idyllischen Biergarten.
Marion Reinhardt-Sommer kann sich sogar vorstellen, dass das neue Ibis-Hotel zur "Bereicherung" der Stadt und auch der Coburger Hotel-Landschaft beitragen kann. Das sieht man bei Dormero genauso. Ein Sprecher der Hotelkette, die seit Anfang 2019 die "Goldene Traube" betreibt, sagt auf Tageblatt-Anfrage zur Ibis-Ansiedlung: "Wir freuen uns darüber, dass Gäste in Coburg eine zusätzliche Möglichkeit zum Übernachten haben."