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Der neue Hoffnungsträger


Autor: Christoph Böger

Frohnlach, Donnerstag, 11. Oktober 2012

Der Fürther Andreas Schöll (41) soll die "Wischi-Elf" zum Klassenerhalt in der Regionalliga Bayern führen. Am Montag nimmt der Ex-Profi des Clubs seine Trainingsarbeit auf.


Neuer Fußballtrainer beim Regionalligisten VfL Frohnlach wird Andreas Schöll. Der 41-jährige Fürther, der in Nürnberg geboren wurde, hat bereits ein sehr bewegtes Fußballer-Leben hinter sich.
"Wir haben uns schnell geeinigt. Der Verein gefällt mir. Die Mannschaft ist gut, hat ein gutes Gerüst. Daraus kann man etwas machen", sagte Schöll gestern Nachmittag in einer ersten Stellungnahme.
Der A-Lizenz-Inhaber tritt damit die Nachfolge von Dieter Kurth an, der am Samstag von seinem Posten zurücktrat. Die Vereinsführung des Tabellenachtzehnten, der seit fünf Spieltagen nicht mehr gewann und in 16 Spieltagen erst drei Siege verbuchte, einigte sich am Donnerstagnachmittag mit ihrem neuen Hoffnungsträger.
Andreas Schöll, der in der letzten Saison die SpVgg Ansbach trainiert hat und erst nach dem Spiel des VfL bei den Würzburger Kickers ab Montag aktiv in die Trainingsarbeit bei den "Blau-Weißen" einsteigen wird, hat es als Spieler sogar auf einen Bundesliga-Einsatz für den 1. FC Nürnberg (gegen den HSV) gebracht.
Aber er kickte in seiner aktiven Zeit auch in England beim FC Walsall und bei den Detroit Rockers in den USA.

Unter Paul Hupp brachte er es zu sechs Einsätzen für den damaligen Regionalligisten SC Weismain.

Ein Bundesligaspiel absolviert


In der Jugend spielte Schöll beim TSV Johannis Nürnberg und bei der SpVgg Fürth, wo er 1987 ins Herrenteam wechselte und dort in der Bayernliga und Landesliga eingesetzt wurde. 1990 folgte der Sprung zum 1. FC Nürnberg, von 1992 bis 1995 trug er das Trikot des TSV Vestenbergsgreuth (Regionalliga).
Seine weiteren Stationen waren 1995/1996 Wacker Burghausen (Regionalliga), 1996 FC Walsall/Detroit Rocker (Spieler England/USA), 1997 SC Weismain (Regionalliga), 1997 Post/Süd Regensburg (Landesliga), 1998 Jahn Regensburg (Landesliga), 1998 bis 2001 SC Feucht (Bayernliga). Schölls bisherige Trainerstationen: 2002 bis 2005 SpVgg Heßdorf, dort wurde er als Bezirksoberliga-Coach vorzeitig entlassen, weil er während der Saison ohne Rücksprache mit seinem Verein ein gleichzeitiges Engagement beim FC Kalchreuth annahm. Gerade in Heßdorf, wo er das Team von der Kreisliga bis in die Bezirksoberliga führte, sorgten seine ungewöhnlichen Methoden für viel Gesprächsstoff. Da kam es nicht nur einmal vor, dass er seinen im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand stehenden Spielern einen Schnaps vor der Partie verordnete! Anscheinend mit kurzfristigem Erfolg, denn zweimal gewann seine Mannschaft.
Das Kreisliga-Team des FC Kalchreuth trainierte er von 2005 bis 2008. Von 2008 bis Juni 2009 coachte er die A-Junioren des TSV Erlangen-Bruck in der Bayernliga.
Danach betreute er das Landesliga-Herrenteam der DJK Ammerthal sowie bis Saisonende 2011/12 die SpVgg Ansbach: "Ich bin flexibel und möchte eine neue Aufgabe übernehmen", sagte der "fußballbesessene" Fürther nach seinem Abschied aus Ansbach im Sommer.
Seit 1999 ist Andreas Schöll Inhaber der Trainer-C-Lizenz, 2007 erwarb er die B-Lizenz und inzwischen hat er auch die für die Regionalliga erforderliche A-Lizenz absolviert. oph