Von Klassik bis zu den Beatles - rund 20 Lieder hat der Kleine Chor Hassenberg für sein Konzert anlässlich seines zehnjährigen Bestehens einstudiert.
"Am Anfang hatten wir nicht einmal einen Namen. Bis wir uns auf ‚Der Kleine Chor‘ festgelegt haben, ist eine ganze Zeit vergangen", sagt Elke Werner. Mittlerweile liegt die Gründung der Gruppe zehn Jahre zurück, was am kommenden Samstag mit einem Konzert gefeiert wird. Der Kleine Chor ist damals als eine Art Gegenpol zur auf dem Land gängigen Wahrnehmung eines Gesangvereins entstanden.
"In unserem Ort war der Gesangverein damals noch voll besetzt. Die ältere Generation konnte mit englischen Liedern allerdings nur wenig anfangen", erinnert sich die Managerin des Kleinen Chors. Als Hannelore Geßlein, die selbst Mitglied ist, gefragt hat, ob es möglich wäre, modernere Lieder für die Hochzeit ihrer Tochter einzustudieren, hat sich ein Teil des Gesangvereins zum ersten Mal separat getroffen. So entstand schließlich der Kleine Chor.
"In der ersten Zeit hat unser Frauenchor ganz einfache, ein- oder zweistimmige Lieder einstudiert, wie beispielsweise ‚I will follow him‘. Wir wollten mit unseren Auftritten vor allem jüngere Leute ansprechen", gibt Nicole Schomann preis.
Nachdem zunächst nur 14-tägige Proben anstanden, wurden schon bald wöchentliche Treffen am Freitag vor der regulären Probe des Gesangvereins, in dem alle Sängerinnen des Kleinen Chors ebenfalls aktiv sind, eingeführt. "Bald sind wir regelmäßig auf Hochzeiten oder Konfirmationen aufgetreten. Unser erster großer Auftritt war zum jährlichen Fest der örtlichen Kirchengemeinde in der Weihnachtszeit", erzählt die Chorleiterin.
Sieben Sonderproben
Für das bevorstehende Konzert am Samstag wurden sieben Sonderproben abgehalten. "Neben unseren regulären Proben am Freitag haben wir uns seit März jeden Monat einmal zusätzlich für drei bis vier Stunden getroffen und in der Schlosskirche geprobt", berichtet Schomann. Insgesamt haben die sieben Sängerinnen des Kleinen Chors für ihr Konzert "Von allem das Beste!" rund 20 Lieder einstudiert. "Mit den Stücken wollen wir die Geschichte unseres Chors nacherzählen. So sind gleich für den Einstieg einige Hochzeitslieder geplant. Danach folgen unter anderem deutsche Lieder, Stücke von den Beatles und auch ruhigere Lieder. Bei einem Großteil der Lieder wird uns Florian Jungkunz auf dem Klavier begleiten, einige Stücke singen wir aber auch ohne Begleitung", kündigt Schomann an. Da die Planungen für das Konzert bereits vor einem Jahr mit der Auswahl der Lieder begonnen haben, bewundert es die Chorleiterin, dass alle ihre Sängerinnen mitmachen und mitziehen.
Großer Wandel
"Nach zehn gemeinsamen Jahren trauen wir uns wesentlich mehr zu, als am Anfang. Während wir damals hauptsächlich Auszüge aus Musicals einstudiert haben, singen wir heute auch aktuelle Lieder und wählen dabei aus den unterschiedlichsten Genres", erzählt Katja Ritter, die von Anfang an beim Kleinen Chor dabei war. Für sie ist es immer wieder ergreifend, wenn alle sieben Mitglieder zusammen singen. "Wir sind ein reiner Frauenchor, und im Alter von 20 bis 57 Jahren ist alles vertreten. Dass uns das Singen Spaß bereitet, merkt man auch daran, dass unser Gemeinschaftsgeist und die Harmonie in unserer Gruppe auch in den Liedern zur Geltung kommen", sagt Ritter.
Im Moment ist der Kleine Chor auf der Suche nach einer kleinen Band oder einem Solisten zur instrumentalen Unterstützung. "Wir wünschen uns jemanden, der Interesse hat, unseren Gesang zu begleiten und langfristig mit uns zu proben", sagt Ritter. Am wichtigsten ist es für die Mitglieder des Kleinen Chors, dass die Band oder der Solist mit Freude und Spaß dabei sind, welche Instrumente zum Einsatz kommen, ist dabei zweitrangig. "Wir sind offen für alles, solange es zwischenmenschlich harmoniert", verrät die Sängerin. Ebenso würde sich der Kleine Chor über zwei oder drei neue Sängerinnen freuen.