Fahrraddiebstähle nehmen weiter zu: Das sind die Tipps der Coburger Polizei
Autor: Annika Seidel
Coburg, Sonntag, 20. März 2016
Weil Fahrräder in den kommenden Frühlings- und Sommermonaten weiterhin im Fokus von Dieben stehen, gibt die Courger Polizei folgende Tipps.
Die Coburger Polizei bestätigt im Durchschnitt 100 Fälle von Fahrraddiebstählen im Jahr. In den Jahren 2013 und 2014 kam es sogar zu 240 Fällen, die registriert wurden. Daraufhin reagierte die Polizei mit der Einrichtung einer speziellen Fahndungsgruppe und verschiedenen Präventionsmaßnahmen, so dass die Zahl der Fälle im Jahr 2015 wieder auf knappe 100 sank. Im Falle eines Diebstahls sind die Chancen, das vermisste Fahrrad wieder aufzufinden, allerdings sehr niedrig: Die Aufklärungsquote liegt bei unter zehn Prozent.
Spurensuche gestaltet sich schwierig
Doch was ist bei der Fahndung für die Polizei so schwierig? Markus Reißenberger, Pressesprecher der Coburger Polizei, erklärt, dass die Diebstähle meist erst einige Tage oder Wochen nach der Tat anzeigt werden. Auf Grund dessen sei es mühsam, Spuren oder Zeugen ausfindig zu machen.Auch das Erwischen auf frischer Tat gestalte sich schwierig, da die Diebe oft mit hochwertigen und sehr kleinen Bolzenschneidern arbeiten, um die Schlösser zu entfernen. Dadurch sehe es so aus, als würden sie lediglich ihr eigenes Fahrrad aufschließen.
Die Diebe sind nicht nur Gelegenheitstäter, sondern oft auch auf das Entwenden von Fahrrädern spezialisiert. Es gibt Täter, die das Diebesgut weiterverkaufen und den Erlös in Rauschgift umsetzen. Zudem gibt es aber auch Banden, die organisiert in die Läden von Fahrradhändlern einbrechen und Zweiräder von hohem Wert erbeuten. Reißenberger erläutert, dass die gestohlenen Räder oft an die nächstbesten Interessenten vor Ort oder im Internet verkauft werden.
In Coburg gibt es allerdings keine Brennpunkte, an denen auffällig viele Fahrräder gestohlen werden. Die Polizei hat nur festgestellt, dass in unmittelbarer Nähe zum Wohnort des notorischen Fahrraddiebes auffällig viele Exemplare verschwinden.
Sicherheitsvorkehrungen sind wichtig
In den letzten Jahren führte die Coburger Polizei mehrere Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Bürger durch. Es wurden viele Räder registriert und die Besitzer über grundlegende Sicherheitsvorkehrungen informiert. Das gehöre auch zu den Maßnahmen, die man unbedingt treffen sollte: das Rad mit seiner Rahmennummer bei der Polizei registrieren zu lassen. Nur mit diesen exakten Daten lasse sich das Fahrrad aufspüren. Des Weiteren solle man zu Hause das Rad in einer Garage oder einem abgeschlossenen Keller aufbewahren.Wenn man damit unterwegs ist, sei es wichtig, das Fahrrad mit einem geeigneten Sicherheitsschloss an einem festen Gegenstand abzusperren. Die herkömmlichen Fahrradschlösser seien allerdings für die Diebe oft kein echtes Hindernis, da sie leicht und schnell zu entfernen sind. Die Schnelligkeit spielt hier eine entscheidende Rolle: Nachweislich lässt ein Dieb eher von seinem Tatversuch ab, wenn es zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Je länger er versuchen muss, das Schloss abzunehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, gesehen zu werden.
Wo gibt es gute Schlösser?
Reißenberger kann Anlaufstellen für gute Schlösser nennen: Im Zweiradfachhandel sowie bei der Beratungsstelle der Coburger Kriminalpolizei gebe es geeignete Sicherheitsschlösser. Kriminalhauptkommissar Eugen Hügle steht im Rosenauschlösschen am Rittersteich für Ratsuchende zur Verfügung.Reißenberger gibt im Blick auf die kommenden Frühlings- und Sommermonate Radfahrern Folgendes auf den Weg: "Sie können sich sicher sein, dass wir durch gezielte Kontrollen und Überwachungen auch in dieser Saison wieder alles daran setzen werden, möglichst viele Zweiraddiebe dingfest zu machen."