Der Coburger Landrat hat tierisch viel erlebt
Autor: Oliver Schmidt
, Dienstag, 04. Sept. 2012
Tambach statt Teneriffa und Rossach statt Riviera: Michael Busch hat seinen Sommerurlaub erneut im Coburger Land verbracht. Durcheinandergewirbelt wurden die Pläne allerdings durch einen "großen Wurf".
Die Rettung des Neustadter Krankenhauses, das Ringen um ein Konzept für die Bad Rodacher Therme, die Aufnahme in Förderprogramme, die beim demografischen Wandel helfen sollen und im Hintergrund die Dauerdebatten um einen neuen Flugplatz bei Neida oder auch um eine Hähnchenmastanlage in Wohlbach. Nein, langweilig ist es dem Landrat in den vergangenen Monaten nicht geworden. Trotzdem hatte Michael Busch (SPD) auch heuer nicht das Verlangen, in seinem Sommerurlaub weit verreisen zu müssen, um abschalten zu können: Zum mittlerweile fünften Mal in Folge entspannte und erholte er sich im Coburger Land.
"Man kann hier unendlich viel machen", lautet auch diesmal sein sehr positives Fazit. Er ist gewandert und hat gut gegessen, er hat tolle Konzerte in Tambach und auf dem Coburger Schlossplatz besucht ("Aber nicht Xavier Naidoo - zwei Stunden Jammern tue ich mir nicht an!"), er war bei der Coburger Sommeroperette auf der Waldbühne Heldritt ("ganz bewusst nicht in der ersten Reihe!"), er ist nach Seßlach zum Altstadtfest geradelt, und er war bei den Genusstagen "Coburger Land" in Rossach. Einziger Wermutstropfen: Seine Frau Daniela konnte bei den meisten Aktivitäten nicht dabei sein, weil sie sich zu Hause um den tierischen Nachwuchs kümmern musste.
Welpen bereits alle vermittelt
Nicht weniger als sieben süße Welpen hat Baghira, die hübsche Eurasier-Dame der Buschs, geworfen. Zurzeit tollen sie noch im deren Garten in Friesendorf herum - doch diese Zeit neigt sich ebenso wie der Urlaub ihres stolzen Herrchens bald zur Neige. "Wenn sie acht Wochen alt sind, kommen sie zu ihren neuen Besitzern", erklärt Michael Busch. Und für den Fall, dass sich jetzt noch Interessenten für die putzigen Tiere melden sollten: Zu spät - alle sieben sind bereits vermittelt.
Tierisch was los war in den Augustwochen aber nicht nur bei den Buschs zu Hause, sondern auch bei der vielleicht schönsten Wanderung, die der Landrat unternommen hat. "Von der Alten Schäferei in Ahorn sind wir zum Wildpark Tambach und über Eicha wieder zurück gelaufen. Das eignet sich vor allem wunderbar für Familien mit Kindern", wie Michael Busch schwärmt. Auch im Wildpark selbst wurde natürlich viel erkundet, speziell die Fischotter hätten ihm und seinen Enkelkindern gut gefallen.
Den Tourismus besser aufstellen
Bei der Frage, ob er bei seinen vielen Ausflügen auch auf Sachen gestoßen ist, die ihm nicht so gut gefallen haben, gibt sich der Landrat höflich bedeckt. Er sagt lediglich ganz allgemein, dass sich die Region beim Tourismus durchaus noch besser aufstellen könnte. Das reiche von Kleinigkeiten wie den Öffnungszeiten von Gaststätten bis zur grundsätzlichen Struktur des Tourismus-Managements. "Ich würde den Tourismus ja gerne beim Regionalmanagement ansiedeln", betont er, "wohlgemerkt: nicht beim Regionalmanager, sondern beim Regionalmanagement!"
Doch für ein solches Konstrukt müsste erst noch die Stadt Coburg begeistert werden, was derzeit nicht absehbar ist. Ebenfalls in Richtung Vestestadt geht der Blick bei der Bad Rodacher Therme. "Ich hoffe, dass wir bis Oktober eine Lösung hinbekommen." Dann könnten die Verträge noch mit Bürgermeister Gerold Strobel (FW) unterzeichnet werden, dessen Amtszeit Ende Oktober endet und die damit einen guten Schlusspunkt hätte. Diese zeitliche Zielsetzung bedeutet aber nicht, wie Busch betont, dass er kein Vertrauen zu einem Strobel-Nachfolger hätte; ganz im Gegenteil: Im Wahlkampf unterstützt er zwar den SPD-Kandidaten, sucht aber auch ganz bewusst den Kontakt zu den zwei anderen Bewerbern. Das gute Miteinander aller Bürgermeister im Landkreis ist ohnehin eines der Dinge, auf die der Landrat sehr stolz ist und die für ihn auch ein wichtiger Grund sind, warum ihm die Tätigkeit nach wie vor Spaß macht. "Deshalb will ich bei der Kommunalwahl 2014 auch gerne noch einmal antreten, wenn ich darf!"
Aber noch einmal zurück zur Therme Bad Rodach: "Da muss mehr Professionalität rein", fordert der Landrat, gleichzeitig müssten sich die politischen Gremien aus der Organisation herausziehen. Wenn das - in Form eines Zweckverbandes, dem die Städte Bad Rodach und Coburg sowie der Landkreis Coburg angehören sollen - gelingt, müsste sich aber auch am Konzept des Bades etwas ändern. "Die Therme braucht ein Alleinstellungsmerkmal", ist Busch der Meinung. Wenn er Badegäste frage, warum sie gerne nach Bad Rodach gehen, bekomme er oft zu hören: "Weil es hier nicht so überlaufen ist!" Das könne es aber natürlich für ein Bad, das wirtschaftlich betrieben werden soll, nicht sein - "es sei denn, man wagt den Schritt hin zu einem Thermalbad, das für Exklusivität steht". Grundsätzlich sei die Therme aber sowohl für die Weiterentwicklung des Coburger Landes zur "Gesundheitsregion" wichtig als auch für den Tourismus in der Region. Auf dass künftig immer mehr Menschen es dem Landrat nachtun und im Coburger Land ihren Urlaub verbringen.
Besuchen Sie das Tageblatt doch auch bei Facebook!