Der beste Straßenwärter-Absolvent ist ein Neustadter
Autor: Gabi Arnold
Neustadt bei Coburg, Donnerstag, 30. Juli 2015
Bastian Bauer aus Neustadt gehört zu Bayerns besten Straßenwärtern.
Mit einer Traumnote von 1,12 hat er seine Facharbeiterprüfung bestanden. Der 28-Jährige arbeitet im Bauhof der Stadt Neustadt und hat in einer auf zwei Jahre verkürzten Lehrzeit vom Kfz-Gesellen zum Straßenwärter umgeschult. Am Donnerstag gehörte er zu den besten Absolventen bayernweit, die ihren Brief ausgehändigt bekamen. Insgesamt wurden im Schloss Ehrenburg in Coburg 60 junge Leute, einem alten Brauch folgend, per Handschlag freigesprochen.
Rainer Götz, Vorsitzender des Prüfungsausschusses beim Staatlichen Bauamt Schweinfurt, blickte kurz die praktische Prüfung zurück: Die Bedingungen seien demnach heuer wegen großer Schwüle und Hitze nicht einfach gewesen.
"Dies hat einmal mehr gezeigt, der Straßenwärter ist kein Indoor-Beruf ist, sondern dieser Beruf erfordert ein gewisses Maß an Härte gegen sich selbst." Nicht umsonst heiße es "hart, härter, Straßenwärter."
Angela Roßmann, Ministerialrätin der Obersten Baubehörde, ging auf die hohe Qualität der dreijährigen Ausbildung und die Bedeutung dieses Berufes ein. Die jungen Facharbeiter absolvieren demnach ihre Ausbildung bei den unterschiedlichsten bayerischen Dienststellen, den Autobahndirektionen, Straßenbauämtern, Landkreisen, Städten und Gemeinden. Ihr Wissen erhalten sie in mehrwöchigem Blockunterricht am "Berufsbildungszentrum II" in Würzburg und ergänzen es an der Überbetrieblichen Straßenwärter-Ausbildungsstelle der bayerischen Staatsbauverwaltung in Gerolzhofen bei Schweinfurt. "Am Ende der dreijährigen Ausbildung stehen dem bayerischen Straßenunterhaltungsdienst "Allrounder" mit modernen Kenntnissen im Bau- und Verkehrswesen zur Verfügung", sagte Roßmann.
Es wird mehr gefordert
Die Zeiten des altes Wegemachers, so Roßmann, seien längst vorbei. Heute zähle auch der fachmännische Umgang mit Maschinen und Geräten, gute Kenntnisse über Materialeigenschaften, Sanierungsmethoden, der Umgang mit Vermessungstechniken, ausreichende Kenntnisse im Bau- und Verkehrsrecht zum Berufsbild. Der Schwerpunkt der Frauen und Männer in den orangefarbenen Anzügen liege neben der Überwachung und Bestandssicherung der Bauwerke wie Straßen und Brücken, auf der Gewährleistung der Verkehrssicherheit. Einen dringenden Appell richtete die Ministerialrätin an die Bevölkerung: "Wir bitten um Verständnis und um Rücksichtnahme von Verkehrsteilnehmern."
Ein gefährlicher Beruf
Diese seien sich nicht immer bewusst, wie stressig und gefährlich die Arbeit eines Straßenwärters sei. Landrat Michael Busch (SPD) bezeichnete die jungen Absolventen als ein wichtiges Bindeglied zur Bevölkerung. "Ihr habt einen verantwortungsvollen, aber auch gefährlichen Beruf." Weitere Grußworte sprachen Günther Beuchert, Leiter des Gewerblichen Berufsbildungszentrums Würzburg, und Heike Badenhop-Hund, Hauptpersonal der bayerischen Staatsbauverwaltung. Dilara Lopari und das Musikensemble der Staatlichen Realschule CO II unter der Leitung von Steffi Berg umrahmten den Festakt wunderschön.