"Der Ball war der Höhepunkt"
Autor: Ulrike Nauer
Coburg, Montag, 05. Juni 2017
Der CC ist noch nicht vorbei, doch schon jetzt ziehen die Verantwortlichen eine positive Bilanz.
"Der Ball mit der Showband, das war das Highlight." CC-Pressesprecher Frank Klauss ist beim Bilanzgespräch mit der Presse am Montag noch immer ganz begeistert. "So etwas hat der CC noch nicht gesehen!" Die Bälle seien zwar in den vergangenen Jahren immer gut besucht gewesen, aber er glaube, dass es diesmal sogar noch voller gewesen sei. "Das haben die Göttinger sehr gut gemacht."
Nachdem der CC-Ball im vergangenen Jahr noch "von der rheinisch-westfälischen Fraktion" (Rhenania Münster) ausgerichtet worden war, werden für den Ball im Jubiläumsjahr 2018 wieder die Franken zuständig sein, so Klauss. Im kommenden Jahr, wenn der Coburger Convent sein 150-jähriges Bestehen feiert, präsidiert die Turnerschaft Alemanno Palatia zu Erlangen-Nürnberg. Deren Präsidialmotto lautet: "Heimat bieten, Werte vermitteln, Neues bewirken".
Sprecher Fabian Fritz, 22 Jahre alt, geboren in Hildburghausen, hat gerade ein duales Studium bei einem renommierten deutschen Unternehmen abgeschlossen.
Die Turnerschaft Alemanno Palatia wurde am 18. Dezember 1843 als Pharmazeutisch-Naturwissenschaftlicher Verein zu Jena gegründet. "Damit ist sie die älteste Turnerschaft der Welt", so Fritz. Die Alemanno Palatia mit dem heutigen Sitz in Erlangen sei ein Zusammenschluss verschiedener Bünde. "In 174 Jahren gab es über zwölf Fusionen", erzählt Fabian Fritz. Die letzte Fusion liegt nur zwölf Jahre zurück. Mit ihrer rund 180 Mann starken Aktivitas sei die Alemanno Palatia eine der größten Turnerschaften im CC, betont Fabian Fritz.
Wie das Programm im Jubiläumsjahr 2018 genau aussehen wird, steht noch nicht fest, aber einige Eckpunkte gibt es schon. "Es wird zum Beispiel ein größeres Nebenprogramm geben", sagt Frank Klauss. "Nach dem Ende dieses CC geht es gleich nahtlos in den nächsten über. Eine Verschnaufpause gibt es diesmal nicht." Geplant sei die Veröffentlichung eines CC-Handbuchs. Unter der Regie des designierten AHCC-Sprechers Andreas Bootz haben viele Verbandsbrüder zwei Jahre lang intensiv an dem Buch gearbeitet, so Klauss. "Wir wollen damit verständlich machen, wer wir sind, welche Werte, Rituale und Geschichte wir haben." Ende des Jahres soll es druckreif sein und pünktlich zum Pfingstkongress 2018 erscheinen.
Vom Kongress ausgeschlossen
Aus polizeilicher Sicht ist der CC 2017 bislang ruhig verlaufen. Ein 30-jähriger Bundesbruder musste von der Polizei in Gewahrsam genommen werden, weil er einen jungen Mann geschlagen und die Beamten beleidigt hatte. "Seine Verbindung soll ihn schon nach Hause geschickt haben", sagt der CC-Pressesprecher. Der Ordnungsausschuss des CC bespreche täglich solche Vorfälle. Wer sich daneben benehme, könne vom CC ausgeschlossen werden und habe dann noch zwei Stunden Zeit, die Stadt zu verlassen. "Es gab auch schon Bundesbrüder und sogar ganze Verbindungen, die gleich für mehrere Jahre gesperrt waren", ergänzt Andreas Bootz. So könne es durchaus auch "Schulverbot" geben, wenn sich Bundesbrüder in ihrem Quartier nicht ordentlich benehmen.
Moderne Musik Für die musikalische Umrahmung des Stadtempfangs am Freitagabend im Rathaussaal war die Band "Full Beat" vom Gymnasium Ernestinum zuständig. Der Name hatte nicht zu viel versprochen: Mit Instrumentalstücken wie "Vom selben Stern" (Ich+Ich) oder "Geboren um zu leben" (Unheilig), beeindruckten die Schüler vor allem auch Oberbürgermeister Norbert Tessmer. Am Ende bot er der Band sogar den Rathaussaal an - sollte sie einmal einen Übungsraum brauchen.
Gästeliste per Beamer Er sei kein Freund von Begrüßungsorgien, sagte OB Tessmer beim Stadtempfang. Deshalb verzichtete er - abgesehen von einigen Ausnahmen - darauf, die vielen geladenen Gäste namentlich zu begrüßen. Um dennoch niemanden zu vergessen, erschien die Gästeliste per Beamer auf einer Leinwand, wo jeder Gast sie lesen konnte. So blieb der zeitliche Rahmen gewahrt, schließlich wartete (und duftete verführerisch) hinter dem Vorhang schon das Büffet.
Abgerockt Die präsidierende Landsmannschaft Gottinga hatte angekündigt, in diesem Jahr keinen Ball, sondern einen Göttinger Tanzabend auszurichten. Darüber, was die Verbandsbrüder erwarten sollte, hatte man sie allerdings bewusst im Unklaren gelassen. Nach dem obligatorischen Walzer, "fackelte die Göttinger Showband ,Hit Radio Show‘ ein wahres Feuerwerk der Hits der 70er, 80er und 90er ab", berichtet CC-Pressesprecher Frank Klauss. Mit immer neuen Kostümen brachte die Band die Größen der Rock- und Popwelt auf die Bühne: von Abba über Tina Turner bis hin zu Queen, AC/DC und der Neuen Deutschen Welle. Selbst die Alten Herren sollen bis ins höchste Semester "abgerockt" haben - bis tief in die Nacht.