Druckartikel: Denn für Günther Kraatz war die Musik sein Leben

Denn für Günther Kraatz war die Musik sein Leben


Autor: Gerhard Deutschmann

Coburg, Montag, 19. November 2012

So erinnert der Fränkische Sängerbund an seinen verstorbenen Bundesgeschäftsführer Günther Kraatz.
Auch der Chor der Chorleiter und das Instrumental-Collegium Lichtenfels beteiligten sich am Gedenkkonzert in der Heiligkreuz-Kirche.Fotos: Albert Höchstädter


Zum klingenden Gedenken wurde ein Konzertnachmittag in der Coburger Heilig-Kreuz-Kirche. Am 13. November 2011 verstarb der langjährige Bundesgeschäftsführer des Fränkischen Sängerbundes und vielfältige Musikenthusiast Günther Kraatz im 75. Lebensjahr. Fast auf den Tag genau nach einem Jahr fanden sich auf Initiative von Peter Jacobi - Präsident des FSB - viele Freunde und Weggefährten in der Heilig Kreuz-Kirche ein, um seiner mit einem Konzert zu gedenken.


Chor der Chorleiter


Die Ausführenden waren der Chor der Chorleiter Frankens unter Heinz Wilk, der auch das Instrumental-Collegium Lichtenfels leitete, Rolf Otto (Bariton), das Vokalensemble der Berufsfachschule für Musik Kronach unter Burkhart M.

Schürmann und der Kinderchor des Fränkischen Sängerbundes unter Jochen Kästner.

Als feierlicher Auftakt erklang das "Lyrische Andante" für Streicher von Max Reger, sauber und ausdrucksvoll vom Instrumental-Collegium Lichtenfels unter Heinz Wilk intoniert. Zusammen mit dem Chor der Chorleiter Frankens brachte Wilk dann den breit mit vielen Wiederholungen angelegten, eingängigen 23. Psalm für Männerchor und Instrumente des Romantikers Ernst Julius Otto zu geschlossener Aufführung.


Bestens geschulte Stimmen

Hohe klangliche wie technische Qualitäten bot sodann das Vokalensemble der Berufsfachschule für Musik Oberfranken unter der minutiösen Gestaltung durch Burkhart M. Schürmann. Homogen und lupenrein boten die jungen Stimmen zunächst die Motette "Die mit Tränen säen" von Heinrich Schütz, darauf mit vorbildlicher Textgestaltung, beweglich und geschmeidig die Motette "Jesu, meine Freude" von Bach sowie die rhythmisch wie harmonisch höchst anspruchsvolle dreiteilige "Hymn to St. Cecilia" von Benjamin Britten mit bewundernswerter Perfektion.



Auswendig in mehreren Sprachen


Einen hervorragenden Eindruck hinterließ auch der von Jochen Kästner bestens geschulte Kinderchor des FSB, der sein gesamtes Programm in mehreren Sprachen sicher auswendig darbot und mit seinen hellen Kinderstimmen begeisterte.



Crossover-Stil


Großbögig und expressiv erklang zunächst das "Agnus Dei" aus "Little Jazz Mass" des Engländers Bob Chilcott, der stilistisch im Cross-Over-Stil angesiedelt ist, der auch die drei weiteren Kompositionen aus seiner Feder prägte. Sicherer Begleiter am Keyboard: Paul Symann. Sauber a cappella erklangen dann noch "Der Wind" von Cesar Bresgen und zwei Volksliedbearbeitungen von Robert Sund und Carl-Bertil Agnestig.



"Lustig schweif ich ohne Sorgen"


Der Abschluss des Konzerts war dem Chor der Chorleiter Frankens vorbehalten, in dem auch Günther Kraatz viele Jahre mit Begeisterung mitwirkte. Neben Kompositionen von Mendelssohn und Schumann (in "Die Rose stand im Tau" hörte man ein klangvolles Bariton-Solo von Rolf Otto) standen auch zwei gelungene Vertonungen von Hans Hein, dem Gründungsdirigenten des Chores, und nicht zuletzt das Lieblingslied des mit diesem Konzert Geehrten - "Der Spielmann ist da" von Rudolf Heyne - dessen Anfangsstrophe geradezu das Lebensmotto des als immer fröhlichen Mitsänger geschilderten Günther Kraatz bildete: "Lustig schweif ich ohne Sorgen".