Druckartikel: Den Kleinsten auf die Sprünge helfen

Den Kleinsten auf die Sprünge helfen


Autor: Christiane Lehmann

Coburg, Dienstag, 15. Juli 2014

Das neue Screening-Verfahren "Cobis" startet in acht Coburger Kindertagesstätten. Die Kinder sollen daduch besser auf den Schuleintritt vorbereitet werden.
Im AWO-Kinderhaus bringt Markus Ondra das Krokodil und der Zauberer schon zum Einsatz. Foto: Christiane Lehmann


Es ist der Hase Hoppel, der den besonderen Reiz an dem neuen Projekt "Cobis" ausmacht: Kinder im Alter zwischen 4 und 4,8 Jahren werden von der Erzieherin spielerisch in die Geschichte einbezogen - so geschickt, dass die Pädagogin erkennt, wo die Stärken und Schwächen des Kindes sind. Dokumentiert und diskutiert wird darüber anschließend mit den Eltern, ein eventueller Förder- oder Therapiebedarf abgestimmt oder empfohlen.
Mit diesem Screening-Verfahren setzt Coburg neue Akzente in der Prävention. Jedes dritte Kind in Coburg ist bei Schuleintritt auffällig. Bettina Kreisler von der "Mobilen Sonderpädagogischen Hilfe" und Katja Fuß, die Kooperationsbeauftragte Kindergarten-Schule, ergriffen die Initiative dem vorzubeugen.
Die ersten Erfahrungen der acht Kindertagesstätten, die sich beteiligen, sind durchweg positiv: "Die Kinder, die dem Hasen nicht helfen konnten, weil sie nicht auf einem Bein hüpfen

konnten, üben von sich aus", sagt Brigitte Kappel (St. Augustin). "Wir erkennen auch Stärken, die wir gerne an die Eltern weitergeben. Erfahrungsgemäß sehen die oft nur, was nicht so gut klappt", ergänzt Jessica Seidler (Seidmannsdorf).
Matthias Emmer, Vorstand des Diakonischen Werkes, freut sich aus Sicht der Träger über das Interesse, würde sich jedoch wünschen, dass darüber hinaus noch weiter gedacht wird. Denn eine Problematik bleibe: Braucht ein Kind einen Therapieplatz in Coburg, muss es sich auf lange Wartezeiten einstellen.


Frühe Hilfen Zur Entwicklung des Screening-Verfahrens "Cobis" wurden alle ortsansässigen Institutionen, die im Bereich "Frühe Hilfen" arbeiten an einen Tisch geholt: Mobile sonderpädagogische Hilfe, mobiler Fachdienst für Kindertagesstätten/ Erziehungsberatung, sozialpädiatrisches Zentrum, interdisziplinäre Frühförderung, Medau-Schule, Gesundheitsamt, Kindertagesstätten, Kooperationsbeauftragte, Amt für Jugend und Familie.

Hauptziel Ziel des Verfahrens ist es, Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern frühzeitig professionell festzustellen, um zielgerichtet frühe Hilfen einleiten zu können.

Kosten und Träger Die Trägerschaft hat das Diakonische Werk Coburg übernommen. Der Stadt entstehen keine Kosten.

Teilnehmer "Cobis" startet in folgenden Kindertagesstätten: katholische Kita St. Augustin, AWO-Kinderhaus "Abenteuerland", Kindergarten der Begegnung, Kinderhaus Seidmannsdorf, katholische Kita St. Marien, "Kuckucksnest" Scheuerfeld, Kinderhaus Leo, Kita Zwwergenhaus am Klinikum.