Das Fundament für den Zeltfasching in Meeder ist gelegt
Autor: Christian Dreßel
Meeder, Montag, 17. Februar 2020
Mit ihrem Zeltfasching hält die Meederer Jugend an ihrer Tradition fest. Und das in Zeiten, in denen andere Veranstaltungen im Coburger Raum aussterben.
Der über die Landkreisgrenzen bekannte Zeltfasching in Meeder geht in seine 24. Auflage. Bei Planung, Aufbau und Durchführung des viertägigen Faschingsmarathons kann sich die Meederer Landjugend auf ein eingespieltes Team verlassen - und lernt auch schon die nächste Generation an.
"Andere Veranstaltungen im Coburger Raum sterben so langsam aus, wenn es sie überhaupt noch gibt", stellt Maximilian Höhn, Vorsitzender der Landjugend Meeder, enttäuscht fest. Das dürfe mit dem traditionellen Zeltfasching nicht passieren. Doch die immer strikteren Sicherheitsbestimmungen für Veranstaltungen dieser Größenordnung verlangen auch dem Organisationsteam der Landjugend einiges ab. Neben einem angemessenen Sicherheitskonzept und der Buchung einer Security Firma gibt es allerhand Auflagen zu erfüllen. "Das kostet Zeit und Mühe", gibt Höhn unumwunden zu. "Doch es ist eben der Zeltfasching", gibt Fabian Welsch, der als Kassier die Finanzen der Vereinigung im Blick hat, gleich die passende Erklärung für den horrenden Aufwand, den die Organisatoren auf sich nehmen.
Eine Aussage mit Symbolcharakter: Der Zeltfasching ist für die Landjugend Meeder so wie das eigene Kind, welches mit voller Energie großgezogen wird. Mittlerweile ist dieser Nachwuchs gar volljährig, bereits in die 24. Auflage geht das närrische Fest am Flussufer der Nerde. Daher ist es wenig verwunderlich, dass auch dieses Jahr in Absprache mit dem Landratsamt Coburg alle Bedingungen erfüllt wurden, um die große Sause steigen zu lassen. "Es sind viele Gespräche nötig, um einen Konsens zu finden", gibt Vorsitzender Höhn einen kleinen Einblick, was allein der rechtliche Part einer solchen Feier ausmacht.
Zehn Tage unter Strom
Am Samstag waren nun rund 70 Helfer im Einsatz, um unter anderem das 15 mal 45 Meter große Hauptzelt sowie das angrenzende Barzelt zu errichten. In der verbleibenden Woche bis zum Startschuss des Faschingsmarathons am kommenden Freitag bleibt den Landjugendmitgliedern nun noch genug Zeit, um den Innenbereich mit Bars, Garderobe, Essensausgabe und Bühne aufzubauen.
Etwa zehn Tage wird die Vereinigung unter Strom stehen, teilweise nehmen die Mitglieder extra Urlaub von der Arbeit, damit vom Aufbau über die Festaktivität selbst bis zum Abbau alles in geregelten Bahnen verläuft. Auf Familienzeit müssen die meisten trotz des immensen Arbeitspensums von fast 100 Stunden nicht verzichten. Nicht nur bei Vorsitzendem Höhn und Kassier Welsch sind die Brüder ebenfalls involviert, auch sonst sind die familiären Verbindungen innerhalb der Landjugend schnell zu erkennen. Das schließt auch die jeweiligen Partner mit ein, wie Höhn mit einem Lachen hinzufügt: "Bei uns tolerieren die Freundinnen und Freunde nicht nur unser Hobby, sie packen selbst tatkräftig mit an."
Das eingespielte Team lernt beim diesjährigen Aufbau auch ein halbes Dutzend junger Menschen an, die zum ersten Mal dabei sind. "Die nächste Generation muss ausgebildet werden, damit die Tradition des Zeltfaschings fortgeführt wird", erklärt Welsch nicht ohne Stolz.
Die Landjugend ist also auf den Andrang bestens vorbereitet und hat für die Besucher abermals ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt.