Druckartikel: Das Coburger Hospiz nimmt Gestalt an

Das Coburger Hospiz nimmt Gestalt an


Autor: Simone Bastian

Coburg, Freitag, 26. Sept. 2014

Seit Jahren bemühen sich Caritas und der Verein "Lebensraum - Ein Hospiz für Coburg" um den Bau eines solchen Hauses. Die Stadt hat seit langem einen Zuschuss grundsätzlich zugesagt. Nun liegen Pläne und Kostenrechnungen vor, und der Stadtrat sollte einen Zuschuss von 800.000 Euro bewilligen.
Der Bedarf nach Möglichkeiten der Sterbebegleitung und nach Hospizen steigt. Die Caritas Coburg möchte ein Hospiz beim Seniorenheim St. Josef errichten, das bis zu zehn Plätze haben wird.  Foto: dpa


Dass die Region ein Hospiz braucht, ist unbestritten. Acht bis zwölf Hospizplätze seien notwendig, hat eine Untersuchung im Rahmen des seniorenpolitischen Gesamtkonzepts der Stadt ergeben. Bis zum Jahr 2020 wird sogar ein Bedarf von zehn bis 16 Plätzen erwartet.

Der Caritasverband Coburg hat sich bereiterklärt, dieses Hospiz zu bauen und zu betreiben. Es soll neben dem Seniorenheim St. Josef in der Kükenthalstraße errichtet werden. Schon im Dezember 2012 stellte Caritas-Geschäftsführer Richard Reich im Sozialsenat des Stadtrats entsprechende Pläne vor. Bereits damals sagte der Stadtrat einen Baukostenzuschuss von bis zu 950.000 Euro zu, immer unter der Voraussetzung, dass auch der Landkreis in gleicher Höhe zuschießt.

Kosten reduziert

Doch dann rückte die Caritas selbst von ihren Plänen ab, wie Kämmerer Wilhelm Austen im Stadtrat

erläuterte. Der ursprünglich geplante Bau mit zehn Hospizzimmern hätte rund 3,9 Millionen Euro kosten sollen. Außerdem hätte er hohe Folgekosten verursacht. Die Caritas ließ deshalb umplanen und legte Ende 2013 dem Sozialsenat ein neues architektonisches Konzept vor.

Am Standort am Hügel neben dem Seniorenheim hat sich nichts geändert. Das zweiflüglige Gebäude enthält bis zu zehn Hospizzimmer in einem eingeschossigen Pflegetrakt. Ein teurer Bettenaufzug ist damit nicht mehr nötig. Die Schwesternzimmer, Abschiedsräume und andere Dinge werden in einem zweigeschossigen Teil untergebracht. Das gesamte Gebäude wird an die Heizungsanlage des Seniorenheims St. Josef angeschlossen - auch das senkt Kosten.

Dieser zweiflüglige Bau wird den Schätzungen zufolge 2,9 Millionen Euro kosten. Von Stadt und Landkreis erbittet die Caritas jeweils 800.000 Euro als Zuschuss.

Der Stadtrat genehmigte diesen am Donnerstag ohne weitere Diskussion. Nun muss noch der Kreisausschuss zustimmen, denn die Stadt finanziert das Hospiz nur mit, wenn auch der Landkreis seinen Beitrag leistet.
Caritas-Geschäftsführer Richard Reich hofft, dass auch die Kreisräte 800.000 Euro für den Hospizbau gewähren. Der Spatenstich soll nach Möglichkeit noch in diesem Jahr erfolgen, sagte Reich am Rande der Stadtratssitzung.