Das Blackout-Rettungspaket
Autor: Rainer Lutz
LKR Coburg, Mittwoch, 23. Februar 2022
Fällt der Strom aus, geht fast nichts mehr wie gewohnt. Öffentliche Stellen werden heillos überfordert sein.
Die Auswirkung eines längeren flächendeckenden Stromausfalls ist katastrophal. Damit ein solches Szenario vermieden wird, gibt es Vorkehrungen. Doch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) verweist auf bereits eingetretene Ausfälle - und für diesen Fall ist das Land weit weniger gut vorbereitet, als man erwarten würde.
Die Mitglieder des Netzverbundes in der Energieversorgung helfen sich bei Kraftwerksausfällen gegenseitig. Schaltungen im Netz eines einzelnen Stromnetzbetreibers können jedoch, wie im November 2006 bei der Abschaltung einer Stromtrasse über die Ems geschehen, zu europaweiten regionalen Stromausfällen führen.
Mit dem Abschalten der letzten Atomkraftwerke, fürchtet man auch im Rödentaler Arbeitskreis Strom, dass es immer schwieriger wird, Ausfälle durch Schaltungen zu kompensieren. Dieses Gremium erarbeitet deshalb Pläne und trifft Vorkehrungen, um zumindest schlimmste Folgen abmildern zu können.
Solange keine Anlagen der Stromversorgung zerstört werden, können so verursachte Stromausfälle meist binnen kurzer Zeit wieder behoben werden. Allerdings sind auch in Deutschland längere Stromausfälle möglich, wie das Bundesamt warnt: Der durch den plötzlichen Wintereinbruch Ende 2005 bedingte tagelange Stromausfall im Münsterland hat deutlich gezeigt, dass auch witterungsbedingte Ereignisse die umfangreichen Infrastrukturen der Stromnetzbetreiber zerstören können.
Nicht überall sind die Vorbereitungen so weit gediehen wie in Rödental. Alle Einsatzkräfte werden in dieser Situation restlos überlastet sein. So kann sich die Region nicht darauf verlasen, dass auch das Technische Hilfswerk vor Ort unterstützt. Es untersteht dem Innenministerium und kann daher auch an ganz anderer Stelle eingesetzt werden.
Seitens des Landkreises heißt es: "Derartige Arbeitsgruppen gab es von Landkreis und Stadt Coburg auch und auch in Rödental war unser Katastrophenschutz mit eingebunden. In einem solchen Fall gilt es zunächst, die Dimension festzustellen und in der Folge, die kritische Infrastruktur aufrecht zu erhalten. In einem solchen Fall muss man sich grundsätzlich bewusst sein, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist. Die Aufgabe der Katastrophenschutzbehörde ist es, hauptsächlich koordinierend und organisatorisch tätig zu werden. So wird die Führungsgruppe Katastrophenschutz mehr administrativ arbeiten." Für praktische Unterstützung gibt es dort kein Potenzial. Es ist also Sache der Kommunen, vorzusorgen. So weit wie Rödental sind aber wohl wenige.
Doch jeder einzelne kann dafür sorgen, dass die Probleme für ihn möglichst reduziert werden. Zum Konzept der Vorbereitung auf eine solche Katastrophe gehört es in Rödental, alle Bürger für das Thema zu sensibilisieren.