Das Aquarium ist Geschichte: Landratsamt Coburg weiht neuen Empfang ein
Autor: Jutta Rudel
Coburg, Freitag, 15. Februar 2019
Größer, heller und barrierefrei: Der umgebaute Eingangsbereich des Coburger Landratsamtes wurde am Freitag nach mehr als zwei Jahren Bauzeit eingeweiht.
Kompetent, bürgernah und freundlich - so soll der Bürgerservice des Landratsamtes Coburg sein. Dafür braucht es auch einen neuen, offenen Empfang, fand der damalige Landrat Michael Busch (SPD) im Jahr 2016. 130 Bürger kommen an einem Tag mit ihrem Anliegen hierher, sagte Landrat Sebastian Straubel (CSU). Umso mehr freute sich der frisch gebackene Landrat am Freitag, als er den umgebauten Eingangsbereich offiziell eröffnen durfte.
Seit 1988 hat sich der Eingangsbereich nicht mehr verändert. "Früher war das hier wie ein Aquarium, es gab eine Glasscheibe und dahinter saß ein Mann", schildert Pressesprecher Dieter Pillmann.
Für insgesamt rund 165000 Euro hat sich nun einiges getan: "Es ist wirklich toll, das jetzt zu sehen", sagt Busch. So in etwa habe er sich das Ganze vorgestellt: Der Eingangsbereich ist heller, größer - und wärmer. "Die Türen gehen versetzt auf und zu, damit kein Windzug mehr entsteht", erklärt er. Auch war es sehr wichtig, den Bereich barrierefrei zu gestalten. 70000 Euro hat der Umbau gekostet, der aber mit 90 Prozent aus dem Kommunalinvestitionsprogrammgefördert wurde.
Bessere Kommunikation
"Gleichzeitig haben wir die Gelegenheit genutzt, um die Telekommunikationsanlage zu tauschen", sagt Straubel. Auch das Personal wurde auf 1,5 Vollzeitstellen aufgestockt. Jetzt können, so Pillmann, zwei bis dreimal so viele Anrufe entgegen genommen werden. "Früher, wenn der Mitarbeiter jemanden am Telefon hatte und ein Besucher stand am Schalter, musste er das Gespräch am Telefon schnell abwürgen oder den Besucher warten lassen", erzählt er. Das gehört der Vergangenheit an. Nun gibt sogar ein zweites Büro, in dem die Mitarbeiter ungestört telefonieren können, während ein anderer am Schalter Zeit für die Besucher hat.
Zudem ergeben sich kleine Synergien. So sollen auch die Sachbearbeiter entlastet werden. "Wir versuchen auch bestimmte Aufgaben, wo wir nicht in die Tiefe der Sachbearbeitung gehen müssen, hier abzufangen." So soll es vermieden werden, dass Bürger in ein Büro geschickt werden, wo sie dann wieder zum Schalter verwiesen werden. "Das alles ist eine wesentliche Erleichterung für die Bürger", macht Busch deutlich.
Auch der Sicherheitsaspekt sei, so Pillmann, zu betonen: "Früher hätte man hier einfach mit einer Bombe im Koffer vorbei spazieren können, jetzt haben wir quasi eine kleine Sicherheitskontrolle."
Lange Umbauphase
Grund für den langen Umbauzeitraum seien die Vorbereitungen gewesen. "Wir können ja nicht anfangen zu bauen und dann erst überlegen, wie wir den Strom legen", sagt Busch. Anstoß seien eigene Erkenntnisse aus Befragungen von Bürgern und Mitarbeitern gewesen. Dieter Pillmann erklärt: "Im Prinzip ging es erst 2018 in die heiße Phase." Zudem musste das Personal geschult werden. Darunter der Umgang mit der neuen Telekommunikationsanlage, aber auch, wie man sich dem Bürger gegenüber verhält.