Darf's ein bisschen SÜC sein?!
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Sonntag, 03. März 2013
Am 19. April soll auf der Bertelsdorfer Höhe der Spatenstich für das neue Coburger Förderzentrum für Kinder mit Körperbehinderung erfolgen. Die Verantwortlichen sind voller Vorfreude - und haben auch einen besonderen Wunsch.
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem Verein "Hilfe für das behinderte Kind". Nach insgesamt sieben Jahren intensiver Bemühungen konnte zum Beispiel das "Wohnnest" des Familienentlastenden Diensts eröffnet werden. "Das ist super super toll", freute sich Vorsitzender Ulrich Eberhardt-Schramm am Freitagabend beim Jahresempfang des Vereins. Aber auch 2013 wird so einiges an Höhepunkten bereit halten. So soll im April - vermutlich am 19. - der Spatenstich für das neue Förderzentrum auf der Bertelsdorfer Höhe erfolgen. Ob es bis 2014 mit der Fertigstellung klappt? Egal - groß zu Feiern wird es im übernächsten Jahr so oder so etwas geben: den 50. Geburtstag des Vereins.
Ulrich Eberhardt-Schramm zeigte sich beeindruckt von der "rasanten Entwicklung" und äußerte die Hoffnung, dass auf der Bertelsdorfer Höhe "unsere Bleibe für die nächsten 50 Jahre" entsteht.
Heike war skeptisch
Der CSU-Landtagsabgeordnete Jürgen W. Heike gab ganz offen zu, dass er zwischenzeitlich sehr skeptisch gewesen sei, ob ein neues Förderzentrum realisierbar ist. "Aber die Hartnäckigkeit hat sich gelohnt", sagte er und dankte deshalb ganz ausdrücklich all denen, "die mutig vorangegangen sind".
Coburgs Zweiter Bürgermeister Norbert Tessmer (SPD) sprach das nicht immer unstrittige Thema Inklusion an.
Inklusion - wo es nutzt
Er vertrete die Meinung: "Inklusion ja - wo immer es dem Menschen nutzt." Geschützte Bereiche werde es aber auch weiterhin geben müssen. Norbert Tessmer warb für einen "Mix aus passgenauen individuellen Lösungen". Ulrich Eberhardt-Schramm gab Tessmer vor allem in einem Punkt Recht: "Das Wohl der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen steht immer im Mittelpunkt."
Professorin Gabriele Franger-Huhle, die auch dem Vorstand des Vereins angehört, stellte ernüchternd fest: "Als Gesellschaft können wir es uns nicht leisten, Drop-Outs zu produzieren - aber wir tun es trotzdem." Mut machen sollte aber das neue Förderzentrum: "Es zeigt, dass wir etwas verändern und bewegen können!" Sie rief dazu auf, Eltern von Kindern mit Behinderung noch mehr zu entlasten. So müsste es eine "Förderung aus einer Hand" geben.
Zum Thema Inklusion merkte sie an, dass man so lange an Fachschulen werde festhalten müssen, so lange an Regelschulen noch nicht die richtigen Voraussetzungen geschaffen seien.