Fürth am Berg
Heimatpflege
Damit Kaulsroth nie vergessen wird
Die Dorfstelle Kaulsroth auf dem Gebiet der Gemeinde Mogger existiert schon seit rund 800 Jahren. Dank des Burgvereins erinnert nun eine Informationstafel an die Geschichte.

Kaulsroth vor der Zerstörung.
"Nach dem Ende der Grabungskampagnen auf der Fürther Burgruine ergaben sich für unseren Verein neue Aufgaben im Bereich der Heimatpflege", erinnert sich Gebhard Roschlau, Vorsitzender des Fördervereins Fürther Burg (Burgverein). Nicht zuletzt auf Anregung älterer Bürger des Ortes sind daraufhin, unter Federführung des Vereinsmitgliedes Karl-Heinz Gahn, mehrere Ruhebänke in der Fürther Flur aufgestellt worden. Eine steht in der Nähe des ehemaligen Weilers Kaulsroth.
Über die Geschichte Kaulsroths weiß Roschlau genau Bescheid: "Kaulsroth war bereits im Zuge des hochmittelalterlichen Landesausbaus und den damit verbundenen Rodungen im 12. und 13. Jahrhundert entstanden und wurde erstmals vor 1279 als "Culsrode" erwähnt". Der Name weist auf den Personennamen "Culo", möglicherweise auch "Kugel", und auf eine Rodung hin.
Der Hof verfügte über einen umfangreichen Landbesitz und gehörte zum Fürstentum Sachsen-Coburg, bevor er 1665 an einen Privatmann verkauft wurde.
"Seit dem 18. Jahrhundert mehrfach geteilt, zählte Kaulsroth bis ins 20. Jahrhundert zu den größeren landwirtschaftlichen Anwesen. Dort lebten bis zu 20 Einwohner", erklärt der Vorsitzende des Burgvereins.
Auch die religiöse und politische Entwicklung des Ortes über die vergangenen Jahrhunderte ist zu großen Teilen bekannt. Der Ort hat sich kirchlich an Mupperg orientiert, politisch dem Amt Neuhaus (-Schier schnitz) unterstanden und ist dem Dorf Sichelreuth angegliedert gewesen. "Die Lage des Ortes an der innerdeutschen Grenze führte dazu, dass die Bewohner immer stärkeren Repressalien durch das DDR-Regime ausgesetzt waren", sagt Roschlau.
Das Ende kam 1962
Daraufhin hätten die Kaulsrother keine andere Möglichkeit gesehen, als aus ihrer Heimat in den Westen zu fliehen. 1962 ist Kaulsroth von Grenztruppen der DDR dem Erdboden gleichgemacht worden. "Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurden die Grundstücke zurückgegeben. Spärliche Spuren im Gelände sind noch sichtbar", so der Heimatpfleger.
Doch zurück zur Ruhebank. "Da gerade diese Bank besonders häufig von Einheimischen und auswärtigen Gästen aufgesucht wurde, regten Karl-Heinz Gahn und seine Gattin Rosel an, den Platz, der genau auf der Grenze zwischen Bayern und Thüringen liegt, für den heimatgeschichtlich interessierten Spaziergänger umzugestalten", sagt Roschlau. Mit Hilfe von einigen Vereinsmitgliedern ist der Platz erweitert und eine neue Bank angeschafft worden.
Heimatpflege durch das Weinfest
Infotafeln zur Geschichte des Weilers Kaulsroth und zum alten Grenzstein, der die mitten durch den Platz verlaufende Grenze zwischen den Herzogtümern Sachsen-Coburg und Sachsen-Meinigen markiert, wurden entworfen und mit Hilfe des Bauhofes Neustadt aufgestellt.
"Solche und andere heimatpflegerische Aufgaben bestreitet der Förderkreis Fürther Burg aus dem Erlös seines Weinfestes, das alljährlich auf dem Dorfplatz in Fürth am Berg stattfindet und das auch in diesem Jahr am 10. August gefeiert wurde", betont Gerhard Roschlau. Er und seine Vereinsmitglieder sind stolz, dass sie mit der Informationstafel die Geschichte von Kaulsroth wieder ins Gedächtnis rufen können. mgi
Über die Geschichte Kaulsroths weiß Roschlau genau Bescheid: "Kaulsroth war bereits im Zuge des hochmittelalterlichen Landesausbaus und den damit verbundenen Rodungen im 12. und 13. Jahrhundert entstanden und wurde erstmals vor 1279 als "Culsrode" erwähnt". Der Name weist auf den Personennamen "Culo", möglicherweise auch "Kugel", und auf eine Rodung hin.
Der Hof verfügte über einen umfangreichen Landbesitz und gehörte zum Fürstentum Sachsen-Coburg, bevor er 1665 an einen Privatmann verkauft wurde.
"Seit dem 18. Jahrhundert mehrfach geteilt, zählte Kaulsroth bis ins 20. Jahrhundert zu den größeren landwirtschaftlichen Anwesen. Dort lebten bis zu 20 Einwohner", erklärt der Vorsitzende des Burgvereins.
Auch die religiöse und politische Entwicklung des Ortes über die vergangenen Jahrhunderte ist zu großen Teilen bekannt. Der Ort hat sich kirchlich an Mupperg orientiert, politisch dem Amt Neuhaus (-Schier schnitz) unterstanden und ist dem Dorf Sichelreuth angegliedert gewesen. "Die Lage des Ortes an der innerdeutschen Grenze führte dazu, dass die Bewohner immer stärkeren Repressalien durch das DDR-Regime ausgesetzt waren", sagt Roschlau.
Das Ende kam 1962
Daraufhin hätten die Kaulsrother keine andere Möglichkeit gesehen, als aus ihrer Heimat in den Westen zu fliehen. 1962 ist Kaulsroth von Grenztruppen der DDR dem Erdboden gleichgemacht worden. "Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurden die Grundstücke zurückgegeben. Spärliche Spuren im Gelände sind noch sichtbar", so der Heimatpfleger.
Doch zurück zur Ruhebank. "Da gerade diese Bank besonders häufig von Einheimischen und auswärtigen Gästen aufgesucht wurde, regten Karl-Heinz Gahn und seine Gattin Rosel an, den Platz, der genau auf der Grenze zwischen Bayern und Thüringen liegt, für den heimatgeschichtlich interessierten Spaziergänger umzugestalten", sagt Roschlau. Mit Hilfe von einigen Vereinsmitgliedern ist der Platz erweitert und eine neue Bank angeschafft worden.
Heimatpflege durch das Weinfest
Infotafeln zur Geschichte des Weilers Kaulsroth und zum alten Grenzstein, der die mitten durch den Platz verlaufende Grenze zwischen den Herzogtümern Sachsen-Coburg und Sachsen-Meinigen markiert, wurden entworfen und mit Hilfe des Bauhofes Neustadt aufgestellt.
"Solche und andere heimatpflegerische Aufgaben bestreitet der Förderkreis Fürther Burg aus dem Erlös seines Weinfestes, das alljährlich auf dem Dorfplatz in Fürth am Berg stattfindet und das auch in diesem Jahr am 10. August gefeiert wurde", betont Gerhard Roschlau. Er und seine Vereinsmitglieder sind stolz, dass sie mit der Informationstafel die Geschichte von Kaulsroth wieder ins Gedächtnis rufen können. mgi