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Dachstuhlbrand Grub: Ursache für Feuer ermittelt


Autor: Berthold Köhler

Grub am Forst, Montag, 12. Oktober 2015

Mindestens 400.000 Euro beträgt der Sachschaden nach einem Dachstuhlbrand, der sich in der Nacht auf Montag in Grub am Forst (Landkreis Coburg) ereignet hat. Ausgebrochen ist das Feuerwehr in der Nähe des Kamins.
Aufräumarbeiten nach dem Dachstuhlbrand in Grub am Forst. Foto: Berthold Köhler


"Sehr schwierig", berichtete Dominik Alex als Grüber Kommandant und Einsatzleiter, präsentierte sich die Lage, als er gemeinsam mit seinen Kollegen in der Nacht auf Montag zu einem Brand in den Oberen Weg gerufen wurde. Ursprünglich hieß es bei der Alarmierung um kurz nach 22 Uhr nur, es handele sich um einen Kaminbrand - doch der entpuppte sich sehr schnell als großflächiger Dachstuhlbrand, der die Einsatzkräfte über mehrere Stunden hinweg beschäftigte. Mindestens 400.000 Euro beträgt der Schaden nach Schätzung der Polizei.

Personell wurde der Brand zu einer großen Herausforderung. "250 Mann werden es am Ende gewesen sein", sagte Kreisbrandmeister Michael Boßecker (Niederfüllbach), der wie mehrere seiner Kollegen aus der Coburger Feuerwehr-Führung fast die ganze Nacht über in Grub am Forst vor Ort war. Neben den Freiwilligen der Feuerwehren waren auch das BRK sowie das THW mit vor Ort.

Immerhin: Verletzt wurde beim Brand niemand, die Bewohner des Mehrfamilienhauses konnten sich nach Angaben des Polizeipräsidiums von Oberfranken schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr ins Freie retten. "Die Rauchentwicklung war enorm", berichtete Dominik Alex, dessen Feuerwehr-Kollegen nur mit schwerem Atemschutz an das Gebäude heran kamen. Dabei stellte sich heraus, dass sich der Schwelbrand schon weit ins Holz der Dachkonstruktion gefressen hatte. Immer wieder loderten während der Löscharbeiten neue Brandnester hoch, so dass der Feuerwehr am Ende nichts anderes übrig blieb, als das Haus-Dach (das teilweise aus Blech war) aufzubrechen. Deshalb ist das Gebäude derzeit nicht mehr bewohnbar. Teile der Dachkonstruktion mussten nach dem Brand abgerissen werden.


Nachbarhaus evakuiert

Unter Kontrolle hatte die Feuerwehr den Brand aber schnell. "Die angrenzenden und benachbarten Gebäude waren nicht in Gefahr", berichtete Michael Boßecker. Dennoch wurde ein Nachbarhaus aus Sicherheitsgründen evakuiert und der Brandort weiträumig abgesperrt.

Aus technischer Sicht hatten die Einsatzkräfte keine großen Schwierigkeiten. Um die Wasserversorgung zu sichern, wurde eine zusätzliche Leitung vom Grüber Dorfbach hoch in die Obere Straße gelegt. Auch die Minustemperaturen in der Nacht auf Sonntag stellten für die Feuerwehren kein Problem dar, sagte Alex.

Aufgrund der schwierigen Lage des Brandortes - der sich unweit der Grüber Kirche in der Ortsmitte befindet - kam auch moderne Technik zum Einsatz. Mit einer Drohne sowie einer Wärmebildkamera suchten Spezialisten nach Glutnestern im Dachstuhl. Dennoch dauerte es bis in die Morgenstunden, ehe das Feuer endgültig gelöscht war.

Wie die Ermittlungen des Brandfahnders am Montagmorgen ergaben, entwickelte sich beim Betrieb eines Holzofens starke Hitze. Diese übertrug sich auf einen angrenzenden Hohlraum hinter dem Kamin. Dort verbautes Holz entzündete sich im Laufe der Zeit und das Feuer zerstörte den Dachstuhl des Anwesens.

Über die mögliche Brandursache gab es am Montag noch keine genauen Angaben. Der Grüber Kommandant berichtete, dass beim Eintreffen der Feuerwehr der Brand "im Bereich des Kamins" loderte. Als die Brandfahnder der Coburger Kriminalpolize ihre Ermittlungen aufnahmen, waren noch mehrere Dutzend Freiwillige der Feuerwehren vor Ort, weil sich die Aufräumungsarbeiten nach dem Großeinsatz noch bis weit in den Nachmittag hinaus zogen.


Großaufgebot aus der Region

Bei den Löscharbeiten waren die Feuerwehr aus Grub am Forst, Zeickhorn, Rohrbach, Niederfüllbach, Ebersdorf bei Coburg, Rödental, Schorkendorf-Eicha, Buch am Forst, Oberfüllbach, Creidlitz, Frohnlach und Coburg im Einsatz. Dazu kommen noch die BRK-Bereitschaften Grub am Forst, Ebersdorf bei Coburg, Froschgrund und Lautertal unter der Leitung von Michael Stelzner (Neustadt) sowie das THW aus Coburg.