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CSU will 2020 den OB in Coburg stellen


Autor: Oliver Schmidt

Coburg, Dienstag, 12. Juli 2016

Coburgs Christsoziale geben sich bei ihrer Kreiskonferenz sehr selbstbewusst und angriffslustig.
Viele Hoffnungen setzt Birgit Weber, die Vorsitzende des CSU-Kreisverbands Coburg-Stadt, auf den neuen Tourismusverein "Coburg.Rennsteig" und auf die Landesausstellung 2017 auf der Veste (Foto).  Foto: J. Nützel


Pünktlich zur Hauptversammlung flatterte Birgit Weber eine weitere Beitrittserklärung auf den Tisch. "Damit haben wir jetzt wieder exakt 300 Mitglieder", verkündete die Vorsitzende des CSU-Kreisverbands Coburg-Stadt nicht ohne Stolz. Erfreulich sei auch, dass der Anteil der 36- bis 50-Jährigen immerhin 30 Prozent betrage. Weniger schön: Gerade mal 20 Prozent in der Coburger CSU-Familie sind weiblich.
Sehr viel Selbstbewusstsein schöpft Birgit Weber vor allem aus dem Umstand, dass die CSU - seit dem Zusammenschluss mit den Jungen Coburgern (JC) und dem gleichzeitigen Aderlass bei der SPD - die stärkste Kraft im Stadtrat bildet. "Diese Mehrheit gilt es zu festigen und auszubauen", sagte Birgit Weber und nannte als ein Ziel, nun auch die "Meinungsmehrheit" im Stadtrat zu erlangen.

Und das könnte ja vielleicht bei der nächsten Wahl 2020 gelingen: "Unser Ziel ist es, den Oberbürgermeister zu stellen!" Zur Stadtpolitik merkte Birgit Weber an, dass der Schuldenabbau gelingen müsse. Steuererhöhungen dürfe es aber erst nach Reformen geben.
Neue Einnahmequellen sieht die CSU-Chefin vor allem im Tourismus. "Da lässt sich viel Geld generieren", meinte sie und sprach davon, dass alleine im vergangenen Jahr der Tourismus in Coburg Brutto-Einnahmen von 120 Millionen Euro beschert habe. Viele Hoffnungen setzt Weber auf den neuen Tourismusverein "Coburg.Rennsteig" und auf die Landesausstellung 2017 auf der Veste.
Nach einem Plädoyer für einen neuen Verkehrslandeplatz schloss Birgit Weber ihren Rechenschaftsbericht mit dem Aufruf: "Wir wollen weiterhin als Ideengeber fungieren und unsere Themen mit Vehemenz und Leidenschaft voranbringen!"
Und dann ging es um die Bundestagswahl 2017. Birgit Weber zeigte sich erfreut, dass sich Hans Michelbach erneut "ins Wahlkampfgetümmel stürzen" werde. "Du bist unermüdlich für unsere Heimat im Einsatz", attestierte ihm die Kreisvorsitzende, "wir wissen, was wir an dir haben!"
Hans Michelbach, der bereits seit 1994 dem Bundestag angehört und nunmehr seine siebte Amtsperiode anstrebt, dankte für die "breite Unterstützung" durch die Coburger CSU. Er lobte die "Politik aus einem Guss", für die die CSU auf allen Ebenen stehe. Er selbst empfinde die Arbeit im Coburger Stadtrat als "wunderbar": "Ich habe mich eingefügt, war vielleicht manchmal zu vorlaut", meinte er. Kommunalpolitisch sei es sein großes Ziel, 2020 die Chance zu nutzen, dass die CSU endlich wieder den Oberbürgermeister stelle.
Hans Michelbach hob die gute wirtschaftliche Entwicklung in seinem Wahlkreis hervor. "Wir haben nahezu Vollbeschäftigung!" Außerdem sei Coburg der "Innovationsmotor in Oberfranken", zudem ein "anerkanntes Kulturzentrum" und eine "Stadt der Bildungschancen". Die CSU wiederum bezeichnete er als "Partei der Mitte in Coburg".
Zum für ihn sehr wichtigen Thema Infrastruktur merkte Hans Michelbach an: "Wir schimpfen nicht generell auf die Bahn! Nur wenn sie Rosinenpickerei betreibt. Denn so war die Bahn-Reform nicht gedacht." Er und einige Kollegen wollen deshalb ein Fernverkehrssicherungsgesetz auf den Weg bringen.
Ehrengast des Abends war Johannes Singhammer (CSU), Vizepräsident des Deutschen Bundestags. Bevor er einige Einblicke in seine Arbeit gab, zeigte er sich beeindruckt von der Entwicklung Coburgs: "Meine Hochachtung! Coburg ist ein Leuchtturm der Technologie."