CSB wollen auf Bau-Bürgermeister verzichten
Autor: Wolfgang Desombre
Coburg, Sonntag, 12. Januar 2020
Die CSB stellen ihre Stadtratsliste auf, und Oberbürgermeisterkandidat Christian Müller erläutert, was er konkret tun will für mehr Klimaschutz und in der Verwaltung.
Die Christlich Sozialen Bürger (CSB) wollen Bewährtes erhalten, Herausforderungen annehmen und Probleme lösen. Mit ihrer Stadtratsliste wollen sie die Stadt Coburg für die Zukunft fit zu machen und gemeinsam voranbringen. Zur Nominierung traf sich die Gruppierung am Freitagabend im Kongresshaus Rosengarten.
Die Wahl fiel aufs Kongresshaus, weil "wir ein Zeichen setzen wollten", wie der Spitzenkandidat und Vorsitzende der CSB-Stadtratsfraktion, Christian Müller, sagte. Das Kongresswesen gehöre zu Coburg. Die CSB habe eine entsprechende Bauleitplanung angestoßen und die Stadt ein Gutachten in Auftrag gegeben, berichtete Müller. Coburg müsse sich wegen seiner Zentralität marktgerecht als Kongress-Stadt positionieren. Mit einem Kongresszentrum einschließlich Hotel unter Einbeziehung des Kongresshauses könne auch der Rosengarten aufgewertet werden. "Wir würden damit ein wichtiges Signal auch und gerade an unsere Innenstadt senden", betonte Müller. Denn diese müsse attraktiv erhalten und gestärkt werden.
Für viele Menschen, gerade auch der älteren Generation, werde der Einkauf in der Stadt beschwerlicher. Mit dem Einzelhandel gemeinsam möchte Müller ein System auf die Beine stellen, mit dem die Einkäufe nach Hause geliefert werden. "Wie schön wäre das, mit dem Bus bequem in die Stadt zu fahren, zu bummeln, einzukaufen, mit dem Bus wieder heimzufahren und dann seinen Einkauf geliefert zu bekommen", schwärmte Müller. Da mache es doch noch einmal mehr Spaß in der Innenstadt einzukaufen, als im Internet zu bestellen.
Mehr Platz für Räder und E-Autos
Noch vor zehn Jahren sei in Coburg aufgrund der Topographie das Fahrrad keine echte Alternative gewesen. Heute komme man mit dem E-Bike bequem Berge hinauf. "Am Bahnhof brauchen wir deshalb ein Fahrradparkhaus und ich möchte, dass Elektroautos im Stadtgebiet und besonders in den Parkhäusern kostenlos parken dürfen", stellte Müller heraus. Wasserstoffbrennstoffzellenantrieb sei eine aus seiner Sicht eine zukunftsträchtige Technologie und eine gute Alternative für Kommunalfahrzeuge. Ein klimafreundlicher Antrieb von Stadtbussen und Müllfahrzeugen tue der Stadtluft gut.
Erschrocken sei er kürzlich, als in der Nachbarschaft seiner Kanzlei eine Allgemeinarztpraxis neu eröffnet hat und die Menschen Schlange gestanden haben, um dort als Patienten Aufnahme zu finden. "Das können wir so nicht hinnehmen". Wenngleich das nicht in die unmittelbare Zuständigkeit der Stadt Coburg falle, sei es die Kommunalpolitik ihren Bürgern schuldig, sich dafür einzusetzen, dass jeder eine ordentliche medizinische Versorgung bekommt und auch seinen Hausarzt findet. Aufgabe des Oberbürgermeisters sei es, bei den entsprechenden Entscheidungsträgern auf die Coburger Verhältnisse hinzuweisen und auch den Standort zu bewerben. "Wir brauchen in Coburg Ärzte, genauso wie Pflegepersonal".
Berufsmäßiger Stadtrat fürs Baureferat?