Coburgs Prinz Albert wird zum 3-D-Modell
Autor: Jochen Berger
Coburg, Donnerstag, 18. April 2019
Warum die Hochschule Coburg das Denkmal des Coburger Prinzgemahls auf dem Marktplatz ins Visier nimmt.
Muss das Denkmal von Prinz Albert auf dem Coburger Marktplatz denn schon wieder gereinigt werden? Oder findet hier ein Foto-Shooting für Werbezwecke statt? Viele Passanten gerieten am Donnerstag auf dem Markt ein wenig ins Grübeln. Des Rätsels Lösung:
Doppel-Jubiläum
Mit Hilfe einer mobilen Hebebühne des Coburger Grünflächenamts nähern sich Mitarbeiter der Hochschule Coburg dem Denkmal des Prinzgemahls. Weiße Blitze zucken in rasender Folge von allen Seiten über Alberts Kopf - für die Passanten abgeschirmt mit einer großen Pappe. Denn der Coburg Prinz, der in diesem Jahr zu seinem 200. Geburtstag gemeinsam mit seiner ebenfalls 1819 geborenen Cousine und späteren Ehefrau Queen Victoria im Zentrum vieler Jubiläums-Aktivitäten steht - Prinz Albert wird erstmals mit aller Akribie gescannt.
Dahinter steht ein Projekt der Fakultät Design der Hochschule Coburg unter Leitung von Professor Olaf Huth. Schon in wenigen Wochen werden erste Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert - beim "Campus Design Open" vom 30. Mai bis 2. Juni auf dem Hochschul-Gelände rund um das ehemalige Hofbrauhaus wird das virtuelle 3-D-Modell des Prinzen zu bestaunen sein.
"Mit einer 3-D-Brille können die Besucher Prinz Albert dann bei Bedarf über die Schulter schauen und die Falten seiner Kleidung ganz aus der Nähe betrachten", erklärt Olaf Huth.
Noch aber "haben wir reichlich Arbeit vor uns", verrät Huth - denn aus der Fülle der per Scan gesammelten Daten muss anschließend das gewünschte 3-D-Modell mit großem Aufwand berechnet werden. "Am Ende werden wir wahrscheinlich auch noch eine kleine Replik als 3-D-Druck herstellen", sagt Huth. Welche weiteren Nutzungsmöglichkeiten sich aus dem 3-D-Modell des Coburger Prinzen ergeben könnten, ist derzeit noch offen.
Klar allerdings ist schon jetzt: Nach dem Auftritt beim "Campus Design Open" wird der 3-D-Prinz auch bei der Coburger Museumsnacht am 7. September zu bestaunen sein.