Coburger Zittersieg gegen Aue
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Sonntag, 02. Februar 2020
Wegen einer schwachen Wurfquote verspielt der HSC fast noch eine Neun-Tore-Führung. In 17 Minuten nach der 19:12-Führung gelingt Coburg nur ein Tor.
Wäre nicht Jan Kulhanek im HSC-Tor mit 17 Paraden gewesen, hätte es für den HSC 2000 Coburg womöglich ein böses Erwachen gegeben. Der Spitzenreiter hat sich gegen den EHV Aue lediglich eine gute Viertelstunde als solcher präsentiert, lag mit neun Toren in Führung und rettete einen glücklichen 24:22-Erfolg über die Zeit.
Nur acht Treffer nach der Pause verdeutlichen, wie schwer der Mannschaft von Trainer Jan Gorr der zweite Durchgang fiel. "Aue hat mit stoischer Ruhe auf seine Chancen gewartet, wir ein großes Problem bekommen. Doch dann haben wir eiskalt unsere Chancen beim 20:19 in Überzahl genutzt," so Gorr.
Eklatant war allerdings die Wurfschwäche aus dem Rückraum beim HSC. Andreas Schröder fehlte wegen anhaltender muskulärer Probleme, Neuhold traf nur ein Mal bei fünf Versuchen und auch Varvne scheiterte vier Mal und blieb ohne Treffer. Somit lag die Verantwortung im Rückraum alleine in Händen von Zetterman, dessen sechs Tore genauso wichtig waren wie die fast makellose Bilanz von Florian Billek, der elf von zwölf Würfen im gegnerischen Tor unterbrachte. Zwischen der 36. und 53. Minute gelang den Coburgern lediglich ein einziger Treffer.
2. Bundesliga
HSC 2000 Coburg - EHV Aue 24:22 (16:10)
Nach zähem Auftakt schien nur die Höhe des Sieges noch eine Frage zu sein. Denn aus einem 0:2 nach sieben Minuten machte Coburg bis zur 23. Minute ein 14:5. Nahezu alles klappte in dieser Phase. Hinten wurde ein Ball nach dem anderen erobert und dann ging es schnell nach vorne. Die Gäste waren in dieser Phase vollends überfordert und fanden kein Mittel gegen die sich in einen Rausch steigernden HSCler. Doch der "Kater" sollte auf dem Fuße folgen und zeigte auch, dass der "zweite Anzug" bei den Coburgern nicht passt.
Gegen nie aufsteckende Erzgebirgler kamen sie immer mehr aus dem Tritt, fanden auch in der Abwehr, in der Schröder und Timm mit zunehmender Spieldauer immer mehr vermisst wurden, keinen rechten Zugriff mehr. Doch auch Aue musste viele Spieler ersetzen und kämpfte sich dennoch mit viel Ruhe und enorm viel Einsatzbereitschaft Tor um Tor heran.
Beide Teams waren nicht immer mit den Entscheidungen der Unparteiischen einverstanden, was die aufkommende Hektik noch beflügelte. Der Vorteil lag immer mehr bei den Gästen, die spürten, dass Coburg verwundbar und schlagbar war. Bornhorn ackerte am Kreis, war kaum in den Griff zu bekommen. Zudem warfen die HSCler das erst 17-jährige Torhütertalent Pascal Bochmann so richtig warm. Reihenweise wurden freie Chancen nicht genutzt.