Er redet über den neuen Hobbit-Film, der demnächst herauskommt, über eine bevorstehende Reise nach Köln, ein chinesisches Bergdorf, über das Video-Spiel "Mordors Schatten" und vier Arten von Zuschauern: Kai Teichert ist kein großer Rhetoriker und will auch keine Weisheiten verkünden. Der 21-Jährige bezeichnet das, was er auf seinem Kanal tut, als "gemütliches Gelaber". Offenbar kommt das beim jungen Publikum - seine Zielgruppe sind die 12- bis 21-Jährigen - gut an. Kommentare wie "Cooles Video", "Weiter so" oder "Ich sehe dich ganz weit oben auf Youtube" machen dem jungen Mann Mut. Während die Youtube-Stars davon leben können, dass sie regelmäßig Videos ins Netz stellen, ist das für Kai Teichert kein Thema. Beruflich produziert er am PC Musik für Werbespots und Filme und hat vor allem überregionale Kunden.

"Videos bei Youtube einzustellen, ist mein Hobby", erzählt er.

Das tägliche Gaming-Video
Ein recht aufwendiges Hobby, denn der 21-Jährige stellt täglich sogenannte Gaming-Videos ins Netz. "Wenn ich Lust habe, mache ich ein Video-Spiel und kommentiere es. Auf meinem Kanal (hier geht's direkt zum Youtube-Kanal "I_Noob_xDD") kann man dann verfolgen, was ich tue und was ich dazu zu sagen habe", erläutert er. Rund 66 solcher Gaming-Videos gibt es bereits auf dem Kanal "I_Nood_xDD". Den meisten Zuspruch bekomme er aber für die "Let's-talk"-Videos, die er jeden Dienstag einstellt.

Wie erklärt er sich das, wenn es doch nur "Gelaber" ist? "Das ist wie bei einem großen Bruder, dem man über die Schulter schaut und einfach mal zuhört, was er zu erzählen hat", sagt Kai Teichert schmunzelnd. Ein festes Konzept habe er nicht, sondern überlege sich nur grob ein Thema. "Beim Sprechen kommen mir dann immer mehr Ideen."

Mitunter legt er auch Musik unter das Gesprochene - je nachdem, wie die Grundstimmung des Videos ist. "Die Musik hole ich mir lizenzfrei aus einem Audio-Pool." Der Kanal "I_Nood_xDD" ist nicht so leicht zu finden. Wie kommen die Nutzer dorthin? "Über Twitter. 5000 Follower haben wir dort schon." Wir, das sind neben Kai Teichert Thorben Hankreit, der für den Schnitt zuständig ist und Bastian Scherting, der sich um den Ton kümmert. Kürzlich haben sie ein neues Format gestartet. "Über Twitter kann man uns Fragen stellen, und ich beantworte sie dann bei ,Let's talk‘."

Bis zu 4000 Aufrufe erreichen die Videos, pro 1000 Aufrufe gibt es einen bis fünf Euro. Google, dem Youtube gehört, verdient durch vorgeschaltete Werbung. Darauf haben die Betreiber der Kanäle aber keinen Einfluss.
Vor anderthalb Jahren kam Kai Teichert aus dem Oldenburger Land nach Coburg. Inzwischen fühlt er sich dank seiner Freunde heimisch in der Stadt. Dass sie nun zur Gilde der Yo ut uber gehören, sei indes nicht selbstverständlich. "Meist gibt es sie in den großen Medienstädten Köln, Hamburg und Berlin."