Coburger Wohnbau feierte 70. Geburtstag
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Dienstag, 10. März 2020
Torte und viele schöne Worte: Die Wohnbau- und Stadtentwicklungsgesellschaft Coburg zog Bilanz und wagte einen Ausblick in die Zukunft.
Mit einem Festabend für geladene Gäste feierte die Wohnbau- und Stadtentwicklungsgesellschaft Coburg (WSCO) ihr 70-jähriges Bestehen. Geschäftsführer Christian Meyer dankte in seiner Rede der gesamten "Wohnbau-Familie". Dazu zählte er neben den 82 Mitarbeitern plus fünf Azubis auch alle Mieter sowie die für die WSCO verantwortlichen Politiker. Namentlich erwähnte Meyer außer dem "Wohnbau-Gründungsvater" Dr. Walter Langer auch den Alt-OB Norbert Kastner (SPD), der viele "wichtige Weichen zur Sanierung der Stadt" gestellt habe.
Viel Beifall gab es, als Meyer seinen Vorgänger Willibald Fehn würdigte, der die Wohnbau von 1988 bis 2013 als Geschäftsführer prägte. Meyer zog Bilanz: "Wir geben fast jedem fünften Bürger in Coburg ein Zuhause!"
Als größte Herausforderung der Zukunft nannte Meyer den Klimawandel. Bis zum 100. Geburtstag, so sagte er, müsste die Wohnbau es schaffen, "klimaneutral" zu sein. Wichtig sei aber, den Wandel "bezahlbar" zu gestalten. Andernfalls würde ein "Riss durch die Gesellschaft" gehen. ? Norbert Tessmer ist der fünfte OB in der nunmehr 70-jährigen Wohnbau-Ära. "Sechs Jahre lang durfte ich als Oberbürgermeister die Arbeit der Wohnbau begleiten - und ich muss sagen: es war 'ne geile Zeit!"
Tobias Straubinger vom Verband bayerischer Wohnungsunternehmen lobte die Arbeit der WSCO und empfahl: "Machen Sie so weiter - Sie werden gebraucht!"
Uwe Friedrich vom Coburger "Verein" erklärte noch einmal, wie es dazu kam, dass der "Verein" 1950 sein gesamtes Kapital für einen guten Zweck (konkret: für sozialen Wohnungsbau) einsetzen wollte und auf diese Weise zu einem Mitbegründer der Wohnbau wurde. Außerdem warf Uwe Friedrich schon mal einen Blick aufs Jahr 2023, wenn der "Verein" seinen 150. Geburtstag feiern wird.
Einen ausführlichen Stimmungsbericht zum Wohnbau-Festabend, bei dem es auch zu einem Zwischenfall kam, lesen Sie hier
Hintergrund Über 3000 Mietwohnungen und mehr als tausend Eigentumswohnungen sowie Einfamilienhäuser zählen heute zum Bestand der Wohnbau- und Stadtentwicklungsgesellschaft Coburg (kurz: WSCO; umgangssprachlich: Wohnbau). Die 100-prozentige Tochter der Stadt Coburg kümmert sich aber schon lange nicht mehr nur um den (sozialen) Wohnungsbau in der Vestestadt. So fungiert sie etwa auch als Träger diverser Sanierungsmaßnahmen in der Altstadt; unter dem damaligen Geschäftsführer Willibald Fehn wurde zum Beispiel die Sanierung der Ketschenvorstadt mit Neugestaltung des Albertsplatzes auf den Weg gebracht. Außerdem verwaltet die Wohnbau alle städtischen Parkhäuser (Mauer, Post, Zinkenwehr, Albertsplatz). Das Motto der 1950 gegründeten Wohnbau als 100-prozentiger Tochter der Stadt lautet "Entwickeln - Wohnen - Leben".