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Coburger Tourismus rüstet personell auf


Autor: Berthold Köhler

LKR Coburg, Mittwoch, 12. Juli 2017

Markus Hoßfeld wird neuer Geschäftsführer beim Tourismusverein Coburg-Rennsteig - und damit Nachfolger von Michael Amthor.
Auf geht's, es warten neue Herausforderungen: Michael Busch, Birgit Weber, Christine Zitzmann und Markus Hoßfeld wollen den Tourismusverein Coburg-Rennsteig voran bringen. Foto: Berthold Köhler


Der Tourismusverein Coburg-Rennsteig bekommt zum 15. August erstmals einen eigenen Geschäftsführer: Der 53-jährige Markus Hoßfeld wird ab diesem Tag die Aufgaben übernehmen, die zuletzt Michael Amthor in Personalunion mit der Leitung des Coburger Tourismusbetriebes innehatte. Mit Hoßfeld kommt ein Mann, der nicht aus dem Coburger Land stammt, aber in der Tourismusbranche schon viel gesehen hat. Unter anderem hatte er leitende Funktionen in Bad Füssing und an der hessischen Bergstraße inne. In Coburg freut sich der gebürtige Fuldaer auf "eine total interessante Aufgabe" mit vielen Entfaltungsmöglichkeiten.
Bei der Vorstellung Hoßfelds im Marmorsaal der Rosenau merkte man gleich: Das Thema "Spielzeug" hat es dem Diplom-Politologen mit Studium in Bamberg angetan. Hoßfeld nannte als Beispiel aus seiner bisherigen Arbeit das Gebiet der hessischen Bergstraße, wo der von ihm mit entwickelte "Nibelungenweg" zu einem vielgelobten touristischen Projekt wurde: "So etwas kann ich mir im Bereich des Spielzeugs auch gut vorstellen." Aber keine Bange, gab Hoßfeld gleich Entwarnung für alle Beteiligten an der touristischen Arbeit zwischen dem Rennsteig und dem Itzgrund: "Der Neue wird jetzt nicht gleich um 180 Grad alles anders machen."


Drei Marken prägen die Region

Ein Thema bei der Vorstellung Hoßfelds war der 2016 mit Gründung des Tourismusvereins Coburg-Rennsteig vollzogene Bruch mit Lichtenfels und dem oberen Maintal. Eine (von Lichtenfels getroffene) Entscheidung, die nicht nur der Landrat bedauerte. Michael Busch (SPD) berichtete von einem erst jüngst stattgefundenen Gespräch mit seinem Lichtenfelser Amtskollegen, Christian Meißner (CSU), bei dem er diesem ein klares Signal gegeben habe: "Die Tür für die Lichtenfelser bleibt offen." Der neue Tourismus-Geschäftsführer sah dies genau so und kündigte an, zumindest "auf Arbeitsebene" den Kontakt mit den Lichtenfelser Touristikern zu suchen.
Aber schon jetzt ist das Aufgabengebiet für Markus Hoßfeld ja nicht klein, zumal sich Anfang des Jahres mit Masserberg (Landkreis Hildburghausen) eine stark vom Tourismus geprägte Gemeinde dem länderübergreifenden Verein angeschlossen hat. Die Stadt Coburg sowie der Rennsteig samt Sonneberg sind nach Ansicht von Michael Busch echte "Marken", mit denen die Tourismusregion punkten könne. Dass es auf dem Weg zur Neuausrichtung nicht immer einfach gewesen sei, räumte der Coburger Landrat mit Blick auf seine Vorstandskollegen, Birgit Weber (Stadt Coburg) und Christine Zitzmann (Sonneberger Landrätin), offen ein: "Es gab nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen." Bei der Ernennung Hoßfelds zum neuen Geschäftsführer aber schon, ergänzte der Landrat. Die Wahl auf den gebürtigen Fuldaer sei einstimmig gefallen, berichtete Busch - und analysierte gleich darauf: "Das ist ein Zeichen des Rückhalts, aber auch ein gewisser Druck."
Mit dem 15. August endet die Amtszeit von Michael Amthor. Die Sonneberger Landrätin, Christine Zitzmann (parteilos) nutzte gestern das Pressegespräch, um dem scheidenden Geschäftsführer ihren Dank für die geleistete Arbeit auszusprechen. Vor einem Jahr habe Amthor "Inhalt, Gestaltung und Vorwärtskommen" der touristischen Neuausrichtung vorangetrieben, lobte Zitzmann. Inzwischen verbinde die Stadt Coburg, den Landkreis Coburg sowie den Landkreis Sonneberg ein unsichtbares Band der Freundschaft, sagte die Landrätin: "Wir sind eine Region, die nicht nur zusammengehört, sondern auch eine Zukunft hat."


So wird das gemacht

Am Tourismusverein, schloss Christine Zitzmann, könne man sehen, dass es in der Region sehr wohl den Willen gebe, an einem Strang zu ziehen. "Wir haben in kurzer Zeit aufgezeigt, wie es geht", schloss die Sonnneberger Landrätin ihr Statement. Für Birgit Weber (CSU), stellvertretende Coburger Bürgermeisterin, war das schon fast ein kleines Kunststück: "Es war nicht immer einfach, alle drei unter einen Hut zu bringen."


Personalie: Markus Hoßfeld

Persönliches: Geboren in Fulda, Studium der Politologie mit Kommunikationswissenschaften, Journalistik und Soziologie in Bamberg. Berufliche Stationen in Forchheim, Bad Füssing, Bad Laasphe, Heppenheim und am Vogelsberg.

Personal: Markus Hoßfeld und sein vierköpfiges Team der Geschäftsstelle des Tourismusvereins werden ihre Büros im Erdgeschoss des Coburger Landratsamtes bekommen.

Privat: Der neue Geschäftsführer des Tourismusvereins will sich nach eigenen Worten "auf jeden Fall" im Coburger Land niederlassen. Dem Tageblatt bestätigte Hoßfeld, dass er derzeit auf der Suche nach eine (Übergangs-)Wohnung ist, seine Familie wird in ein paar Monaten nachkommen.