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Coburger SPD-Fraktion setzt roten Punkt


Autor: Simone Bastian

Coburg, Freitag, 08. August 2014

Anlaufstelle, Besprechungsraum, Treffpunkt: Die SPD-Fraktion eröffnet an diesem Samstag ihren "Sprechpunkt" in der Steingasse und will zwei Jahre probieren, ob das Konzept funktioniert.
In der Scheibe des "Sprechpunkt." spiegelt sich das Gebäude Steingasse 7, das Stadtmuseum werden sollte. "Stattmuseum" war auch ein Namensvorschlag für die neue Anlaufstelle der SPD-Fraktion, wurde aber verworfen.


Rote Rosen auf der Fensterbank, weiße Wände, bunte Stühle, im Regal die Haushaltspläne der Stadt Coburg der vergangenen Jahre. So präsentiert sich der neue "Sprechpunkt." beim Blick durch die großen Fenster. Die sind Teil des Konzepts: Wer sich hier drin unterhält, tut das sichtbar. Die SPD-Stadtratsfraktion wird hier künftig ihre Sitzungen abhalten, jeden Samstag werden Fraktionsmitglieder für Gespräche zur Verfügung stehen.

Ein ehrgeiziges Unterfangen, wie Bettina Lesch-Lasaridis, Gabriele Morper-Marr und Petra Schneider vom Fraktionsvorstand einräumen. "Das hat durchaus Diskussionen gegeben", sagt Morper-Marr, denn auf die 14 Fraktionsmitglieder kommen dann einige zusätzliche Termine zu. Auch OB Norbert Tessmer und Dritter Bürgermeister Thomas Nowak haben zugesagt, gelegentlich hier Sprechstunde anzubieten.

Außerdem soll es vierteljährlich Talkrunden mit Firmen, Vereinen, Institutionen und Verbänden zu aktuellen Themen geben. Zwei Jahre soll der Versuch mit dem "Sprechpunkt." laufen, dann will die Fraktion entscheiden, ob sie weiterhin Geld dafür ausgibt. Finanziert werden die Räume aus der Fraktionskasse und durch Spenden der Fraktionsmitglieder.

Kommunalpolitik solle hier im Mittelpunkt stehen, nicht Parteipolitik, betont Petra Schneider. Deshalb steht auch nirgendwo "SPD", Hinweise auf die Partei geben allenfalls die Schriftart und der rote Punkt, der zum Namen gehört. Gabriele Morper-Marr fasst den Themenkreis sogar noch weiter. "Was die Menschen bewegt", solle hier besprochen werden, sagt sie und nennt als Beispiel das Thema Patientenverfügung. Auch andere Vereine oder Gruppen sollen den Raum für Besprechungen nutzen können. Außerdem kommen täglich viele Schüler vorbei, die durch den "Sprechpunkt." vielleicht Interesse an Kommunalpolitik entwickeln und sich einbringen, hofft Gabriele Morper-Marr. Im Konzept ist an dieser Stelle von einem "Schülersprechpunkt" die Rede.

"Kommunalpolitik findet ja nicht nur in Stadtrat und Zeitung statt", sagt Bettina Lesch-Lasaridis. In erster Linie soll der "Sprechpunkt." dem Informations- und Meinungsaustausch dienen. Dass seitens der Bürger Gesprächsbereitschaft da ist, haben die drei Stadträtinnen schon beim Einrichten der Räume erfahren. Passanten fragten, "Wann kann ich kommen?"; als der Lageplan vom Goldbergsee aufgehängt wurde, entwickelten sich bereits Diskussionen, berichtet Petra Schneider.


Der "Sprechpunkt." in Stichworten:

Eröffnung 9. August um 11 Uhr.

Lage Kirchgasse 1 (Ecke Steingasse, ehemaliges Spielwarengeschäft "Rumpelkammer").

Sprechstunden Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion stehen ab 16. August jeden Samstag von 11 bis 13 Uhr zur Verfügung